Gesundheit bei Schülern Jeder Dritte klagt über Stress-Symptome

Krank durch die Schule: Jeder dritte Schüler leidet unter Stress-Symptomen. Einer Studie zufolge sind Schlafprobleme, Gereiztheit und Kopfschmerzen besonders häufig. Allerdings sind Mädchen und Jungen unterschiedlich stark betroffen.

Sie können abends nicht einschlafen, haben tagsüber Bauchschmerzen und fühlen sich nervös und gereizt: Ein Drittel der deutschen Schüler klagt über regelmäßige körperliche und seelische Beschwerden. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die das Zentrum für angewandte Gesundheitswissenschaften (ZAG) der Leuphana Universität Lüneburg und das Institut für Psychologie im Auftrag der Krankenkasse DAK durchgeführt haben. Dafür wurden 4500 Jungen und Mädchen im Alter von zehn bis 21 Jahren aus vier Bundesländern befragt. Besonders betroffen sind demnach Mädchen. Gut 38 Prozent von ihnen haben mehrmals in der Woche körperliche oder psychische Beschwerden.

22 Prozent aller Schüler klagen über Einschlafprobleme, 21 Prozent über Gereiztheit, jeweils 16 Prozent über Kopf- und Rückenschmerzen. Als weitere Beschwerden wurden Niedergeschlagenheit, Nervosität und Schwindelgefühle genannt, acht Prozent der Schüler haben regelmäßig Bauchschmerzen. Jeder zehnte Schüler leidet täglich unter zwei oder mehr der genannten Beschwerden.

Deutliche Unterschiede bei den Geschlechtern

Beim Vergleich der Geschlechter zeigen sich erhebliche Unterschiede: 38 Prozent aller befragten Mädchen klagen über regelmäßige psychosomatische Beschwerden, von den Jungen sind es 21 Prozent. Bei einzelnen Symptomen ist der Unterschied noch gravierender. Während zum Beispiel 25,3 Prozent der Mädchen über Kopfschmerzen klagen, waren es bei den Jungen lediglich 8,4 Prozent. Vor allem in der Pubertät und beim Übergang in den Beruf treten die körperlichen und psychischen Probleme besonders häufig auf. Bei Mädchen steigen die Beschwerden ab dem 15. Lebensjahr kontinuierlich an, während sie bei Jungen ab dem 12. Lebensjahr nicht weiter zunehmen. Schüler von Gymnasien fühlen sich generell weniger von Schmerzen und negativen Gefühlen geplagt als die von Real-, Haupt-, Gesamt- oder Berufsschulen.

Besonders häufig treten Schlafprobleme, Gereiztheit und Kopfschmerzen bei einem schlechten Klassenklima auf. Mehr als 50 Prozent der Schüler mit häufigen Beschwerden fühlen sich in der Schule "verzweifelt". Insgesamt gaben mehr als zwei Drittel von ihnen an, dass sie in der Schule regelmäßig negative Gefühle erlebten. Jeder zweite Schüler mit häufigen Beschwerden berichtete ferner von Prüfungsangst. Lehrer und Eltern sollten die Probleme offen angehen, riet ein DAK-Sprecher. Schweigen und Verdrängen mache alles noch schwieriger.

AP · DPA
AP/DPA/kes

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