In der Affäre um hunderttausende #Link;http://www.stern.de/gesundheit/brustimplantate-aus-frankreich-silikonskandal-alarmiert-deutsche-behoerde-1766120.html;gesundheitsgefährdende Brust-Implantate# kommt der Gründer der französischen Firma #Link;http://www.stern.de/panorama/pip-implantate-91412992t.html;PIP# wieder frei. Ein Richter habe die Freilassung des 73-jährigen Jean-Claude Mas unter Auflagen angeordnet, teilte dessen Anwalt Yves Haddad am Montag mit. Mas war seit Anfang März wegen der defekten Implantate in Untersuchungshaft; er muss sich im Frühjahr nächsten Jahres in einem ersten großen Prozess in Frankreich wegen schweren Betrugs vor Gericht verantworten.
Mas hatte zugegeben, seit 1995 drei Viertel seiner Prothesen illegal mit einem Billig-Gel gefüllt zu haben, das er mit einem eigentlich für Industrieprodukte bestimmten Silikon zusammenmixte. Er hatte jedoch versichert, dass seine Produkte nicht gesundheitsgefährdend gewesen seien. Gegen ihn laufen auch Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung.
20 Krebsfälle bei Frauen mit PIP-Implantaten
Weltweit tragen hunderttausende Frauen - auch in Deutschland - die Billig-Prothesen, die auffällig oft rissen und für Entzündungen verantwortlich gemacht werden. In Frankreich wurden zudem bisher 20 Krebsfälle bei Frauen mit PIP-Implantaten registriert. Einen Beweis, dass das Billig-Silikon dafür verantwortlich ist, gibt es bisher nicht. Gesundheitsbehörden in aller Welt hatten den betroffenen Frauen empfohlen, sich die Billig-Implantate entfernen zu lassen.
Die PIP-Implantate konnten dank eines EU-Zertifikats vermarktet werden, das der TÜV Rheinland erteilte. Rechtzeitig vor den stets vorher angekündigten TÜV-Kontrollen ließen Mitarbeiter der inzwischen abgewickelten Firma aber kompromittierende Unterlagen und ganze Container mit dem Billig-Silikon verschwinden, wie Mas in einem Polizeiverhör zugab. Als Konsequenz aus dem Skandal will die EU schärfere Kontrollen von Medizinprodukten einführen.