Menschen mit Allergien haben oft ihr ganzes Leben unter der Krankheit zu leiden. Denn wer allergisch reagiert, hat ein übereifriges Immunsystem. Es verwechselt harmlose Stoffe wie Pollen oder Hausstaub mit gefährlichen Parasiten - entsprechend heftig ist die Reaktion des Körpers: Schnupfen, Asthma, juckende und entzündete Haut.
Die meisten Medikamente gegen Allergien bekämpfen nur die Symptome: Sie lindern das Jucken, wirken der Luftnot entgegen oder hemmen die Entzündung. Heilen können die meisten Arzneimittel die die Betroffenen nicht. Nur eine einzige Therapie geht die Ursache einer Allergie, die überaktive Körperabwehr, an: die Hyposensibilisierung. Damit versucht der Arzt, das Immunsystem langsam an das Allergen zu gewöhnen.
Der Arzt verabreicht eine winzige Dosis des Allergieauslösers unter die Haut. Die Dosis wird von Woche zu Woche allmählich gesteigert - bis die maximale Menge erreicht ist. Während dieses Gewöhnungsprozesses können Sie immer noch allergisch reagieren. Deshalb wird Sie die Arzthelferin eine halbe Stunde nach der Spritze immer im Blick haben.
Nach der Anfangsphase bekommen Sie nur noch alle ein, zwei Monate eine Spritze. Eine solche Therapie kann bis zu fünf Jahre dauern - und sie ist nicht sehr angenehm. Schonender ist die sogenannte sublinguale Therapie: Sie bekommen keine Spritzen, sondern Tropfen oder Tabletten, die Sie sich unter der Zunge zergehen lassen.
Eine Hyposensibilisierung funktioniert nicht bei allen Allergien gleich gut. Bewährt hat sich die Therapie bei einer Insektengiftallergie, bei Heuschnupfen und bei einer Hausstaubmilbenallergie. Zudem muss für eine solche Behandlung klar sein, auf was genau Sie allergisch reagieren. Haben Sie Allergien gegen sehr viele Stoffe, ist eine Hyposensibilisierung schwierig.