Lässt sich Krebs mit einem gesunden Lebensstil vorbeugen? Die Antwort lautet: ja - doch das gilt nur für einen gewissen Anteil der jährlich 440.000 Krebs-Neuerkrankungen in Deutschland. Schätzungen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) zufolge gehen 37 Prozent dieser Krebsfälle auf das Konto vermeidbarer Risikofaktoren. Rauchen macht den größten Faktor mit fast 20 Prozent aus - gefolgt von ungesunder Ernährung, Übergewicht, Bewegungsmangel, Infektionen, Alkoholkonsum und Umweltfaktoren wie Feinstaub und Passivrauchen. Der Einfluss von UV-Licht konnte aufgrund der Datenlage nicht berechnet werden.
Was kann jeder einzelne tun, um einer Erkrankung vorzubeugen? Die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) benennt in ihrem Europäischen Kodex zur Krebsbekämpfung zwölf Möglichkeiten, die dabei helfen können, das Krebsrisiko zu senken. Darin heißt es unter anderem: "Rauchen Sie nicht. Verzichten Sie auf jeglichen Tabakkonsum." Oder: "Essen Sie häufig Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse." Und: "Vermeiden Sie zu viel Sonnenstrahlung, insbesondere bei Kindern. Achten Sie auf ausreichenden Sonnenschutz. Gehen Sie nicht ins Solarium."
Empfehlungen wie diese basieren auf gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen und leisten einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Krebs. Doch leider verbreiten sich auch immer Halbwahrheiten und Mythen rund um die Krankheit, die zu Verunsicherung führen und die Krebsprävention untergraben können.
Wie weit Krebsmythen verbreitet sind, verdeutlicht eine Studie aus Großbritannien aus dem Jahr 2016: Über 1000 Briten wurden befragt und sollten Krebsrisikofaktoren korrekt erkennen - wie Rauchen oder Alkoholkonsum. Auf der anderen Seite sollten sie zwölf Krebsmythen als solche identifizieren, etwa Stress oder Elektrosmog. Dabei zeigte sich: Im Schnitt erkannten die Teilnehmer 53 Prozent der tatsächlichen Krebsauslöser. Dagegen wurden nur 36 Prozent der Krebsmythen als solche identifiziert. An Krebs durch Stress glaubte immerhin fast jeder zweite Teilnehmer (43 Prozent).
Quellen: Deutsches Krebsforschungszentrum / Ärzte Zeitung / Internationale Krebsforschungsagentur (IARC)