Julie Chin ist Nachrichtensprecherin beim lokalen TV-Sender 2 News Oklahoma in den USA. Am Samstag setzte sie gerade dazu an , ihrem Publikum über die geplante Nasa-Mondmission Artemis zu berichten, als sie plötzlich ins Stocken geriet und sichtbare Schwierigkeiten hatte, die Nachricht weiter vorzutragen. "Es tut mir leid, irgendetwas passiert hier mit mir heute Morgen und ich entschuldige mich", sagte sie anschließend in die Kamera und gab vorsichtshalber an ihre Kollegin ab, die das Wetter präsentierte.
Ihre Kolleginnen und Kollegen realisierten zum Glück ebenfalls, dass etwas nicht stimmte, wählten unmittelbar nach dem Ereignis geistesgegenwärtig die Notrufnummer 911 und nahmen ihre Kollegin aus der Live-Übertragung, wie der Sender auf seiner Webseite berichtet. Und tatsächlich: Wie sich bei späteren Untersuchungen im Krankenhaus herausstellte, hatte Chin nicht einfach eine Unpässlichkeit, sondern einen aufkommenden Schlaganfall.
Ein paar Tage später meldete sich die Moderation aus dem Krankenhaus und gab ein Update. Dabei machte sie auch auf die Risiken und Handlungsempfehlungen bei Schlaganfällen aufmerksam.
Julie Chin: Schlaganfall kam aus dem Nichts
Vor der Sendung habe sie sich großartig gefühlt, schreibt sie. Die Symptome seien aus dem Nichts gekommen. "Zuerst habe ich einen Teil der Sehkraft auf einem Auge verloren, später wurden meine Hand und mein Arm taub. Ich wusste, dass ich in Schwierigkeiten bin als mein Mund nicht die Worte sagte, die vor mir auf dem Teleprompter erschienen". Verzweifelt hätte sie noch versucht, die Sendung irgendwie voranzubringen. Ohne Erfolg.
Bei ihrem Team bedankte sie sich für die schnelle Reaktion. In den vergangenen Tagen hätte sie sich im Krankenhaus verschiedenen Tests unterzogen. Alles sehe gut aus, die Ärzte hätten ihr gesagt, dass sie einen leichten, aber eben keinen schweren Schlaganfall hatte. Für Chin ging die Sache glimpflich aus – was sie unter anderem den schnellen Handlungen ihres Teams verdanken dürfte. Zeit ist bei Schlaganfällen ein entscheidender Faktor, wie auch Julie Chin gelernt hat.
So kann man einen Schlaganfall erkennen
Deswegen macht sie in ihrem Post auch auf eine Eselsbrücke aufmerksam, die helfen soll, einen aufkommenden Schlaganfall zu erkennen. Das englische Akronym "BE FAST", sei schnell. Es ist eine Erweiterung des FAST-Tests, der auch hierzulande angewendet wird (mehr dazu lesen Sie hier):
B: Balance – Hat die Person Gleichgewichtsschwierigkeiten?
E: Eyes (Augen) – Hat die Person plötzlich Sehprobleme?
F: Face (Gesicht) – Tritt eine plötzliche Gesichtslähmung auf?
A: Arms (Arme) – Kann die Person beide Arme heben?
S: Speech (Sprache) – Kann die Person einen vorgegebenen Satz nachsprechen?
T: Time (Zeit) – Tritt eines der oben beschriebenen Probleme auf, sofort den Notruf wählen.
Julie Chin ist zuversichtlich, bald wieder im Studio zu sitzen. Und sie kann der Sache sogar etwas Gutes abgewinnen. Seit der Geburt ihres Sohnes habe sie nun im Krankenhaus zum ersten Mal Zeit nur für sich.
Quellen: KJRH (2 News Oklahoma), Julie Chin (Facebook)
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