Corona-Krise Bundeskanzler Kurz fährt Leben in Österreich auf Notbetrieb herunter

Bundeskanzler Sebastian Kurz nimmt an einer Sondersitzung des Nationalrates zum Thema Coronavirus teil. 
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Nach Spanien, Italien und Dänemark legt ab Montag auch Österreich den Lockdown-Schalter um. Bundeskanzler Sebastian Kurz kündigte am Sonntag ein Sondergesetz an, mit dem das Land auf Notbetrieb heruntergefahren werden soll.

Ähnlich wie in Italien, Spanien und Dänemark wird nun auch in Österreich das öffentliche Leben weiter drastisch eingeschränkt. Das Land müsse wegen der Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 auf Notbetrieb heruntergefahren werden, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz am Sonntag. Es gebe nur noch drei Gründe, das Haus zu verlassen: um zum Arbeitsplatz zu kommen, um notwendige Einkäufe zu machen und um anderen zu helfen. Von einer Ausgangssperre sprach Kurz aber nicht. Basis für die Maßnahmen wird ein Sondergesetz, das das Parlament noch am Sonntag beschließen wollte.

Sport- und Spielplätze müssen geschlossen werden, Restaurants, die schon eingeschränkte Öffnungszeiten hatten, ab Dienstag ebenfalls. Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler sagte, er habe gehört, dass Sportvereine weiter Training für Kinder und Jugendliche anböten. Das dürfe nicht sein. Er drohte mit der Streichung von Subventionen auf Jahre hinaus.

Flugverbote und Reiseeinschränkungen angekündigt

Ab Montag (16. März) bleiben in Österreich Geschäfte in nicht alltagsnotwendigen Branchen geschlossen. Die Versorgung über Supermärkte und Lieferdienste sei gesichert, sagte Kurz. Er kündigte weitere Reiseeinschränkungen oder Flugverbote an.

Die Regionen Paznauntal mit den Touristenorten Ischgl und Galtür sowie St. Anton in Tirol und die Skiregion Heiligenblut in Kärnten standen wegen einer erhöhten Zahl von Fällen bereits unter Quarantäne. Die letzten ausländischen Gäste sollten am Sonntag aus St. Anton abreisen, berichtete Bürgermeister Helmut Mall der österreichischen Agentur APA. Österreichische Touristen durften wie die Einheimischen die Orte nicht verlassen.

Bis Samstag waren in ganz Österreich 800 Menschen nachweislich mit dem Virus infiziert, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann.

DPA
js

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