SARS Wer spuckt, muss Strafe zahlen

Wer in Peking in der Öffentlichkeit spuckt, dem droht eine Strafgebühr. Doch diese und andere Maßnahmen gegen die Ausbreitung von SARS scheinen nicht zu greifen. Die Zahl der Infektionen in China steigt und steigt.

Aus Angst vor Ansteckungen mit der lebensgefährlichen Lungenkrankheit SARS bleiben die chinesischen Schulen in Peking vorerst geschlossen. Die Entscheidung fällte das Bildungsamt, "um eine Ausbreitung von SARS unter den 1,37 Millionen Schülern zu verhindern", wie die amtlichen Medien berichteten. Unterdessen stieg die Zahl der SARS-Fälle in China weiter an: Am Sonntag berichteten die Behörden von 163 neuen Erkrankungen, 7 Patienten starben an dem Schweren Akuten Atemwegssyndrom (SARS).

Internationale Schulen nehmen Unterricht wieder auf

Im Gegensatz zu den chinesischen Schulen will die Deutsche Botschaftsschule an diesem Montag wieder den Unterricht aufnehmen. Den etwa 300 Schülern und Kindergartenkindern wird aber vor Unterrichtsbeginn die Körpertemperatur gemessen. Sie müssen über eine Desinfektionsmatte laufen und sich die Hände desinfizieren lassen. Ähnlich verfahren auch andere internationale Schulen.

Wer spuckt, muss Strafe zahlen

Die Stadtverwaltung sagte zu, das bislang sehr lockere Spuckverbot in der chinesischen Hauptstadt, an das sich fast niemand gehalten hat, künftig zu ahnden. Die Strafe beträgt 50 Yuan (5,40 Euro). Die Behörden warnten, dass das Virus bis zu 38 Stunden in Spucke nachzuweisen ist, wie die Zeitung "Beijing Chenbao" berichtete.

11.000 Menschen in Peking unter Quarantäne

Peking ist besonders schwer von der Krankheit getroffen, die ihren Höhepunkt in der Hauptstadt noch nicht überschritten hat. 11.000 Menschen stehen derzeit unter Quarantäne. Auch in der Provinz Shanxi wurden in einer Medizinischen Hochschule mehr als 9000 Menschen in Quarantäne genommen, nachdem SARS-Fälle entdeckt worden waren.

Außer Peking und Shanxi sind vor allem die Innere Mongolei, die Stadt Tianjin, die Provinz Hebei und die Südprovinz Guangdong betroffen, wo das Virus vor einem halben Jahr erstmals aufgetaucht war und die Krankheit im Februar ihren Höhepunkt überschritten hatte. In der Provinzhauptstadt Guangzhou (Kanton) ist in den vergangenen zwei Wochen kein Todesfall mehr berichtet worden.

Schiff mit erkrankter Besatzung in Hongkong eingelaufen

Ein Frachter mit möglicherweise zehn SARS-Kranken lief am Sonntag in den Hafen von Hongkong ein. Der Kapitän des in Malaysia registrierten Schiffes hatte zuvor in einem Seenotruf mitgeteilt, dass 10 seiner 24 Besatzungsmitglieder SARS-Symptome zeigten. Ein Crewmitglied soll sich in kritischem Zustand befinden. Mitarbeiter der Gesundheitsbehörde nahmen den Frachter in Empfang. Die erkrankten Besatzungsmitglieder - ausschließlich Inder - sollen zunächst in Hongkonger Krankenhäuser untergebracht werden.

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