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Vogelgrippe EU-Gesundheitsminister rufen Sondersitzung ein

Österreich hat angesichts der Vogelgrippe eine kurzfristige Sondersitzung der EU-Gesundheitsminister einberufen. Derweil wurde auf einer französischen Putenfarm ein H5-Fall nachgewiesen.

Die Gesundheitsminister der 25 EU- Mitgliedstaaten wollen am Freitag auf einer Sondersitzung in Wien über die möglichen Auswirkungen der Vogelgrippe beraten. Zu dem Treffen, das die österreichische EU-Ratspräsidentschaft angesichts der Ausbreitung der Tierseuche kurzfristig einberufen hat, sind auch die zuständigen Minister Bulgariens, Rumäniens, Kroatiens sowie Mazedoniens und der Türkei eingeladen. Im Mittelpunkt der Beratungen steht die Aufklärung der Bevölkerung.

Informationen über Vogelgrippe

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat eine Hotline für Bürger eingerichtet, die Fragen zur Vogelgrippe haben. Sie ist von Montag bis Freitag zwischen 9 und 17 Uhr unter den Telefonnummern 01888-529-4601 oder -4602,-4603,- 4604, -4605, -4606, -4607, -4608 und 4609 erreichbar.

Weitere Informationen findet man im Internet auf den Seiten des Agrarministeriums, des Friedrich-Loeffler-Instituts und des Robert-Koch-Instituts.

Auf einer französischen Putenfarm ist derweil ein Vogelgrippe-Virus der H5-Gruppe nachgewiesen worden. Unklar ist noch, ob es sich um den auch für Menschen gefährlichen Erreger H5N1 handelt, wie der französische Landwirtschaftsminister Dominique Bussereau mitteilte. Falls sich dieser Verdacht bestätigt, wäre der in Frankreich bislang nur bei Wildvögeln festgestellte Erreger auch auf Nutztiere übergesprungen. Betroffen ist ein Zuchtbetrieb mit 11.000 Puten im Département Ain nahe Lyon. Frankreich ist der größte Geflügelproduzent der EU.

"Wir glauben, dass Deutschland sehr gut gerüstet ist"

In Berlin hatten sich zuvor die Gesundheitsminister der Bundesländer geeinigt, nach und nach für 20 Prozent der Bevölkerung Medikamente wie Tamiflu und Relenza einzulagern, um gegen eine denkbare Grippe-Epidemie bei Menschen gewappnet zu sein. "Wir glauben, dass Deutschland sehr gut gerüstet ist", sagte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD). Nach wie vor handle es sich bei der Vogelgrippe um eine Tierseuche. Bislang ist keine Infektionskette des Vogelgrippevirus H5N1 unter Menschen bekannt.

An dem EU-Treffen in der Wiener Hofburg nehmen Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Welternährungsorganisation (FAO) und anderer internationaler Organisationen teil. Bisher ist das potenziell auch für Menschen gefährliche Virus H5N1 in der EU in Deutschland, Frankreich, Österreich, Italien, Ungarn, Slowenien und Griechenland sowie der Slowakei nachgewiesen worden. Außerhalb der EU trat es auch in Bulgarien, Rumänien, Russland und der Ukraine auf. Bereits im Oktober 2005 hatte der Erreger den asiatischen Teil der Türkei erreicht. Zwölf Menschen erkrankten, vier davon starben.

In Deutschland hatte sich die Vogelgrippe am Donnerstag von der Ostseeinsel Rügen nach Westen ausgebreitet. Der Erreger wurde erstmals auch bei einem toten Wildvogel an der mecklenburgischen Ostseeküste nachgewiesen. Der Verdacht einer Infektion bei einer Hausente auf Rügen bestätigte sich dagegen nicht.

DPA DPA

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