Die Autorin Şeyda Kurt hat ein Buch über den Hass geschrieben, der in Blicken und Gesten, im Alltag und im Sprechen, in Parlamentsreden und Kinderzimmern wächst. Ein Gespräch mit dem stern über True-Crime-Dokus, Rache an den eigenen Eltern und Hass als Widerstand.
Şeyda Kurt wächst in Köln-Kalk auf, wo sie nach eigener Aussage eine "klassische Gastarbeiter*innengeschichte" durchlebt. Heute ist sie vor allem Vordenkerin für ein urbanes junges Milieu, weil sie aus Perspektiven berichtet, die große Teile der deutschen Mehrheitsgesellschaft ausblenden. Ihr erstes Buch "Radikale Zärtlichkeit" landete 2021 für 20 Wochen auf der "Spiegel"-Bestsellerliste. In diesem forderte sie eine Abkehr von der asymmetrischen Liebe und eine Hinwendung zu einer "radikal zärtlichen Gesellschaft", in der sich die Menschen einander zuwenden.