Der Eurovision Song Contest 2021 ist Geschichte – und Italien nach 1964 und 1990 zum dritten Mal Sieger des prestigeträchtigen Musikwettbewerbs. Mit ihrem rockigen Protestsong "Zitti e bouni" (zu deutsch: "Still und brav") landete die Band Måneskin um Lead-Sänger Damiano David am Samstagabend dank der Zuschauerstimmen vor Frankreich und der Schweiz.
Neben dem Sieg der italienischen Hardrocker dürfte vom Partyabend in Rotterdam jedoch auch eine Szene in Erinnerung bleiben, die in den sozialen Netzwerken für Wirbel sorgt. Es ist die Phase der Stimmenauswertung, als die Regie die späteren Sieger Måneskin im Green-Room sitzend einblendet und so einen Moment einfängt, der den Anschein erweckt, als würde Frontmann Daminao David vom Tisch vor sich eine Line Drogen konsumieren – live vor den Augen von Millionen TV-Zuschauern. David dementierte noch in der Nacht, inzwischen hat die Band auch auf Instagram auf die Vorwürfe reagiert.
Måneskin-Sänger und band wehren sich gegen Koks-Vorwurf
Tatsächlich ist in der kurzen Sequenz – allerdings durch Flaschen in einem Getränkekübel verdeckt – zu sehen, wie sich der Sänger nach unten über den Tisch beugt und womöglich eine Line Drogen in seine Nase zieht. Das Gesicht Davids ist nicht zu erkennen, ebenso, ob sich auf dem Tisch wirklich eine Substanz befindet.
In den sozialen Netzwerken verbreitete sich die Szene rasant. Einige User reagierten erheitert, andere forderten die nachträgliche Disqualifikation der Band. Sänger David selbst trat den Spekulationen bereits bei der Pressekonferenz nach dem Finale entgegen. "Ich nehme keine Drogen. Bitte, Leute. Sagt so was wirklich nicht, kein Kokain", beteuerte er. Die angeblich kompromittierenden Bilder seien entstanden, als er sich hinuntergebeugt habe, weil Måneskin-Gitarrist Thomas Raggi ein Glas habe fallen lassen.
ESC-Sieger würde sich Drogentest unterziehen
Später reagierte die Band zudem auf Instagram. Man sei angesichts der Vorwürfe gegen Daminao "geschockt". "Wir sind wirklich gegen Drogen und haben nie Kokain genommen. Wir sind bereit, getestet zu werden, denn wir haben nichts zu verbergen", heißt es in dem Statement weiter.

Ob der Lead-Sänger tatsächlich vor einem Millionenpublikum gekokst hat, bleibt damit unklar. Von offizieller ESC-Seite wurde sich bislang nicht zu dem Vorfall geäußert.