Mister Niven, in Ihrem letzten Buch "Die F*ck-it-Liste" ging es um die USA nach Trump. Jetzt könnte er der Welt ein weiteres Mal bevorstehen. Wie blicken Sie auf diese Entwicklung?
Ich kann es nicht glauben. Ich weiß noch, wie ich am 6. Januar 2021 den ganzen Tag vor dem Fernseher saß und dachte: Wenn das Ganze ein Gutes hat, dann die Tatsache, dass Trump erledigt ist. Der Typ hat buchstäblich zum Sturm auf das Kapitol aufgerufen. Das war es, der ist ein für allemal durch … Aber nichts da! Er hat diese ganzen Idioten in Gang gebracht, die sonst nie wählen. Diese Idioten sind jetzt die treibende Kraft. Dass wir über einen Typen wie ihn als möglichen US-Präsidenten reden, ist völlig gaga, der dürfte nicht mal in einem Gemeinderat sitzen. Meine einzige Hoffnung ist, dass sie ihn vor Gericht drankriegen.
Mit Ihrem neuen Buch "O Brother" widmen Sie sich Ihrer Familiengeschichte. Im Mittelpunkt steht Ihr jüngerer Bruder Gary, der 2010 im Alter von 42 Jahren nach einem Suizidversuch ins Koma fiel und starb.
Für mich war immer klar, dass ich eines Tages über meinen Bruder schreiben würde. Aber wie es mit vielen Erfahrungen so ist, die wir im Leben machen: Es braucht eine gewisse Zeit, bis sie sich gesetzt haben. Bei einem Ereignis dieser Tragweite, dem frühen Tod eines so nahen Verwandten, dauert es ungleich länger.