Ursprünglich wollte Bruce W. Talamon Anwalt werden, stattdessen fotografierte er die Legenden des Soul und Funk. Ob Barry White, Curtis Mayfield, Stevie Wonder oder Aretha Franklin: Der 1949 in Los Angeles geborene Talamon hatte sie alle vor der Linse.
Anfang der Siebziger wurde er als Fotograf vom Musikmagazin "Soul" engagiert. Darüber gelangte er in Kontakt mit Motown und anderen renommierten Plattenlabels. Er fotografierte die Künstler für Promo-Plakate und Album-Cover, besuchte ihre Konzerte und drückte stets im richtigen Moment auf den Auslöser.
Talamon fotografierte die Stars der Soul- und Funkszene
Es sei nicht schwer einen Sänger oder eine Sängerin zu fotografieren, sagte Talamon einmal. Das wahre Kunststück bestünde darin, das Vertrauen der Stars zu gewinnen. Und das gelang dem Amerikaner exzellent. "Ich war ganz nah dran. Egal ob in den verrauchten Klubs auf dem Crenshaw Strip in Los Angeles oder in den größten Stadien der Welt, überall haben meine Kameras den Rausch und die Schönheit der Musik festgehalten", erinnert sich Talamon. Später zierten seine Künstlerporträts auch die Titelseiten von Magazinen wie "Time", "People", "Rolling Stone" oder "Vanity Fair".
Im Taschen-Verlag ist ein Bildband erschienen, der Talamons Arbeiten aus den Jahren 1972 bis 1982 bündelt. Es ist eine günstigere und kompaktere Neuauflage, der 2018 publizierten Art Edition, die auf 500 Exemplare limitiert war. Auf fast 400 Seiten finden sich rund 300 Fotografien von Soul- und Funkgrößen. Ob der junge Michael Jackson mit seinen Brüdern als The Jackson Five, James Brown in Ekstase oder die Diva Diana Ross: Jede Seite dieses Buches feiert die Soul- und Funkmusik der Siebziger.