Doppelerfolg für das französische Elektro-Pop-Duo: Daft Punk hat mit dem neuen Album "Random Access Memories" gleich Platz eins der Album-Charts erobert und auch bei den Singles mit "Get Lucky" die Spitze erreicht, teilte das Marktforschungsinstitut Media Control am Dienstag mit.
Das erste Studio-Album der beiden Franzosen Guy-Manuel de Homem-Christo und Thomas Bangalter nach mehr als acht Jahren erzeugte ein reges Echo in der nationalen und internationalen Presse. "Spiegel Online" hob die musikhistorischen Bezüge des Albums hervor und schlussfolgerte, es sei "ein als Meisterwerk inszeniertes Album", das seiner Inszenierung stand halte. Tatsächlich handelt es sich um das erste Disco-Album des Duos, welches zusätzlich völlig ohne Samples auskommt und komplett live und überwiegend mit nicht elektronischen Instrumenten eingespielt wurde - ähnlich den großen Disco-Klassikern der 70er Jahre. Die "Süddeutsche Zeitung" sprudelte vor Lob und meinte gar, nach dem Anhören des Albums "mache alles wieder Sinn". Die US-amerikanische Ausgabe des "Rolling Stone" vergab viereinhalb von fünf möglichen Punkten an das Album.
Schweizer Schlager und Seemannslieder
Für Aufsehen sorgte auch die Werbekampagne des Duos, das zuletzt den Soundtrack zum Blockbuster "TRON: Legacy" komponierte. So fand die offizielle Party zur Veröffentlichung des Albums in einem australischen Wüstenkaff statt. Ob die Originalbesetzung aber tatsächlich ins 1.700-Einwohner Dörfchen Wee Waa reiste, ist unklar. Schließlich verhüllen die beiden Musiker ihre Gesichter stets hinter futuristischen, verspiegelten Astronautenhelmen.
Daft Punk verdrängte die Seemannslieder-Sammlung "Mit den Gezeiten" der norddeutschen Band Santiano vom Spitzenplatz der Albumcharts, das nur eine Woche vor "Random Acces Memories" veröffentlicht wurde. Die Gewinnerin von "Deutschland sucht den Superstar", Beatrice Egli, schaffte mit ihrem Album "Glücksgefühle" den zweithöchsten Neueinstieg auf Platz zwei.
Die Vorwochen-Eins bei den Singles - der von Dieter Bohlen produzierte Schlager "Mein Herz" von "Deutschland sucht den Superstar"-Gewinnerin Beatrice Egli - fiel auf Platz drei. Die US-Indie-Band Capital Cities konnte sich mit "Safe And Sound" auf dem zweiten Platz halten. "Get Lucky" konnte sich in mehr als einem Dutzend anderer Länder auf dem Spitzenplatz der Single-Charts Platzieren, unter anderem in Frankreich, Großbritannien, Australien, Belgien, Italien, Israel und Spanien.
Flut an Überbleibseln des Eurovision Song Contest
Der Rest der Single-Charts wird überflutet mit Teilnehmern des Eurovision Song Contest, dessen Finale vor einer Woche ausgetragen wurde. Auf Platz fünf zum Beispiel stieg die Siegerin aus Dänemark, Emmelie de Forest ("Only Teardrops") ein, auf Rang 24 der norwegische Beitrag von Margaret Berger ("I Feed You My Love") und auf der 39 das ungarische Lied "Kedvesem" von ByeAlex, der von Deutschland die Höchstpunktzahl erhalten hatte.
Auf der 49 konnte sich der niederländische Beitrag von Anouk ("Birds") platzieren, auf Rang 58 der Schwede Robin Stjernberg ("You") und auf der 70 der Song aus Malta, "Tomorrow" von Gianluca Bezzina. Die russische Kandidatin Dina Garipowa ("What If") konnte sich auf Rang 78 platzieren, direkt hinter ihr stieg der italienische Kandidat Marco Mengoni ("L'Essenziale") ein, der finnische Song "Marry Me" von Krista Siegfrids auf der 84 oder der griechische Beitrag "Alcohol Is Free" von Koza Mostra & Agathonas Iakovidis auf dem 85. Platz.
Höchster Neueinsteiger in den Single-Charts war jedoch die Band Frida Gold mit "Liebe ist meine Rebellion" auf Platz vier. Die kompletten Charts werden offiziell erst am Freitag veröffentlicht.