Durch den Terroranschlag auf den Pariser Konzertsaal Bataclan sind die Eagles of Death Metal zu trauriger Berühmtheit gelangt. Auch Menschen mit einem ganz anderen Musikgeschmack ist die amerikanische Stoner-Rock-Band inzwischen ein Begriff. Was die wenigsten wissen: Es gab auch eine Vorband an diesem Abend: White Miles aus Österreich.
Seit Sonntag sind die Musiker wieder in ihrer Heimat in Tirol. Von dort aus hat sich die Band zu Wort gemeldet. Interviews wolle man nicht geben. Per E-Mail gaben sie stattdessen ein kurzes Statement ab: "Wir sind gesund, das Erlebte ist jedoch noch zu nahe, die Eindrücke zu bewegend." Der Brite Nick Alexander, der für beide Bands Merchandising-Artikel verkauft hat, wurde an dem Abend erschossen. Ein guter Freund, der angeschossen wurde, befinde sich mittlerweile wieder auf dem Weg der Besserung.
"Wir sind glücklich und unglücklich zugleich"
Weiter heißt es: "Es fällt uns schwer, die schrecklichen Ereignisse zu verarbeiten. Wir sind glücklich und unglücklich zugleich. Glücklich, weil wir wieder im Kreise unserer Familien sein dürfen, die uns derzeit ungemein helfen, dass wir uns sicher fühlen. Unglücklich, weil wir wissen, dass viele andere Familien seit dem Wochenende trauern müssen." Man sei in Gedanken bei allen Opfern und deren Angehörigen.
Seit 2011 machen die Gitarristin Medina Rekic und der Schlagzeuger Hansjörg Loferer unter dem Namen White Miles eine Musik, die sie selbst auf ihrer Homepage als "Dirty Pole Dancer Stoner Blues Rock" bezeichnen. 2014 erschien ihr Debütalbum "job: genius, diagnose: madness". Die Eagles Of Death Metal haben sie seit dem 31. Oktober auf ihrer Europatournee begleitet und dabei bislang zehn Shows in Großbritannien und Irland gespielt. Nach Paris sollte die Tour noch weitergehen: Unter anderem waren Auftritte in Deutschland, Österreich, Skandinavien, Italien, Spanien und Portugal geplant. Doch nach dem Anschlag wurden alle weiteren Termine abgesagt. Ein Konzert wird es in diesem Jahr aber noch geben: Am 17. Dezember spielen White Miles in Innsbruck zum Gedenken an ihren verstorbenen Freund Nick Alexander.