
1969: Die Stonewall-Aufstände
Ein U-Turn kam fünf Jahre später. Am 28. Juni 1969 widersetzten sich Homosexuelle erstmals einer Razzia im Stonewall Inn in der Christopher Street in New York und leisteten physischen Widerstand. Es war der Auftakt einer der größten Emanzipationsbewegungen weltweit, die mit der gewaltsamen Vertreibung der Polizisten und eine mehrtägige Belagerung der Bar begann. Homosexuelle Aktivisten sehen die Geschehnisse bis heute als symbolischen Auftakt mit mythischer Größe für die Gay-Pride-Bewegung. Menschen protestierten tagelang, die Rufe "Gay Power, Gay Power!" schalten durch die Straßen der Metropole, die Wut der letzten Jahre und Jahrzehnte entlud sich in nur wenigen Tagen mit voller Wucht – und endete in tagelangen Straßenschlachten mit der New Yorker Polizei.
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