Für einen Oscar nominiert Sandra Hüller: Große Kunst, hohe Erwartungen und eine heimliche Sehnsucht

Porträt von Sandra Hüller, in schwarzem Kleid, liegend auf einem blauen Sofa
Ein bisschen wie die Garbo: Hüller, 45
© Yotam Schwartz
Unsere neue Frau in Hollywood: Mit ihrer Rolle in dem Justizthriller "Anatomie eines Falls" geht Sandra Hüller ins Rennen um den Oscar als Beste Hauptdarstellerin. Und bleibt dabei ziemlich gelassen.

Kann sein, das am Ende wenig übrig bleibt vom Rummel. Viel Lärm um nichts, wie Shakespeare es ausdrücken würde, der größte aller Dramatiker. Dass am Ende für Sandra Hüller, zurzeit größte aller Dramadarstellerinnen, eben kein Hauptgewinn steht. Weder für ihre Hauptrolle in "Anatomie eines Falls", noch für ihre Nebenrolle in "The Zone of Interest".

Dabei hat sie seit der Weltpremiere beider Filme im frühsommerlichen Cannes Hollywoods Aufmerksamkeit erregt hat wie früher nur Diane Krüger oder Marlene Dietrich. Sie wurde auf Titelbilder gehoben, der "Hollywood Reporter" kürte sie gleich zur "Schauspielerin des Jahres", obgleich noch mit Fragezeichen. Sie glitzerte, glamourte und zog lange Schleppen über rote Teppiche und zeigte viel Dekolleté. Für ein Foto-Shooting in "Vanity Fair" durfte sie sich in einem Kleid von Prada und Schuhen von Louboutin an Swimming-Pools rekeln als wäre sie Greta Garbo. Mit der sie tatsächlich ein wenig Ähnlichkeit hat.

Trotzdem könnte Hüller, geboren im Frühjahr 1978 und aufgewachsen in der thüringischen Provinz, zum Abschluss ihres Triumphzugs und trotz eines Füllhorns an Nominierungen leer ausgehen, zumindest bei den wichtigsten Preisen wie Golden Globe, Bafta und Oscar. Gerade wurden ihre beiden aktuellen Werke für insgesamt zehn Oscars nominiert, darunter als Beste Filme, sie tritt in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin an gegen Größen wie Carey Mulligan und Annette Bening, Emma Stone und die momentane Favoritin Lily Gladstone aus "Killers of the Flower Moon".

Wie diese kalte Schulter bei ihr ankommen würde? 

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