"Ich bin nicht der Broschentyp", sagt Ruth Engel zu Beginn ihres Auftritts bei "Bares für Rares". Das Schmuckstück lag über 50 Jahre in ihrer Schublade. Jetzt ist die 72 Jahre alte Rentnerin extra den weiten Weg aus der Schweiz angereist, um sie in der ZDF-Trödelshow zu verkaufen.
Zumindest Wendela Horz ist interessiert: "Es ist eine besondere Brosche", schwärmt die Expertin, und erklärt mit pathetischen Worten, was sie damit meint: "Meine Damen und Herren: Ich präsentiere das köstlichste Geheimnis der Natur", beginnt Horz die nun folgende Expertise. "Eine ganz seltene und teure Beere: die arktische Brombeere." Eine sehr seltene Frucht. Diese wurde in Rotgold verewigt. Durch die Punzen kommt die Expertin zu dem Schluss, dass der Schmuck in Schweden hergestellt worden ist. Das Material besteht aus 585er Gold, die Beeren seien aus kleinen Rubinen angefertigt. Insgesamt ein prachtvolles Stück.
"Bares für Rares": Susanne Steiger erhält den Zuschlag
Die Verkäuferin ist von der begeisterten Expertise jedoch ungerührt und nennt ihren bescheidenen Wunschpreis: "Um die 50 Euro" hätte Engel gerne für die Brosche. Das sieht Wendela Horz anders: Allein der Materialwert beläuft sich auf 600 Euro. Insgesamt kommt die Expertin auf einen Schätzwert von 800 Euro.
Die Händler halten die abgebildete Frucht auf der Brosche zunächst für eine Eichel, werden dann von Ruth Engel eines Besseren belehrt. Das macht neugierig: Wolfgang Pauritsch beginnt die Versteigerung mit 350 Euro. Zusammen mit Susanne Steiger treiben die beiden den Preis auf 800 Euro - mit dem besseren Ende für Steiger. Damit realisiert Ruth Engel den Schätzwert. Und erhält das 16-Fache ihres Wunschpreises. Ein tolles Geschäft!
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
"Die süßesten Früchte schnappt sich halt die Susanne", kommentiert Pauritsch seine Niederlage. Glücklich ist dagegen die Verkäuferin, die mit 800 Euro die Grenze in die Schweiz überqueren wird.
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