Das Bild, welches Petra Schindler mit zu "Bares für Rares" gebracht hat, ist ein ganz besonderes. Nicht nur wegen des Zeichners: Es stammt von keinem Geringeren als dem einstigen Beatle John Lennon. Zudem ist es die explizite Darstellung eines Paares - Lennon selbst und seiner Frau Yoko Ono.
Und das ist der Grund, weshalb sich die Moderedakteurin aus Düsseldorf davon trennen möchte: "Ich würde mir lieber Kunst ohne Geschlechtsteile an die Wand hängen", sagt die 52-Jährige.
Detlev Kümmel erläutert weitere Hintergründe zu dem Bild. Es entstand 1969 während der Flitterwochen im Hilton Amsterdam. Insgesamt 14 Zeichnungen fertigte Lennon an und schenkte sie seiner Frau Yoko Ono. Sie stellen die Hochzeitsnacht und die Flitterwochen dar.
John Lennon und Yoko Ono provozierten weiter
Die 14 Originale wurden kurze Zeit später in London ausgestellt, doch sie hingen nicht lange: Nach zwei Tagen beschlagnahmte die Polizei acht der Bilder. Grund: Sie seien zu unsittlich gewesen, erzählt der Experte. Darunter befand sich auch die hier vorliegende Zeichnung, Nummer 3.
Um zu provozieren stellten Lennon und Ono 1970 aus den Zeichnungen eine Auflagenmappe her. "Bag One" enthielt alle 14 Zeichnungen als Lithografie. In knapper Auflage: Lediglich 300 Stück wurden produziert, alle signiert von John Lennon.
1000 Euro möchte die Verkäuferin gerne dafür haben. Doch Detlev Kümmel macht Hoffnung auf mehr: Er hält 1200 bis 1400 Euro für möglich.
Waldi startet mit 80 Euro
Im Händlerraum stößt das Bild auf außergewöhnlich großes Interesse: "Das ist der Mann. Das ist die Frau. Und das ist nicht sein Finger", erläutert Walter "Waldi" Lehnertz den expliziten Inhalt.
Nicht nur deswegen bieten alle fünf anwesenden Händler mit. Waldi beginnt mit den üblichen 80 Euro fürs Bild - "und 200 dazu für den Rahmen". Schnell wird die Summe jedoch vierstellig. Am Ende erhält Elke Velten-Tönnies den Zuschlag: Satte 2000 Euro lässt sie sich das Bild kosten.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
Keine schlechte Summer, die Verkäuferin Petra Schindler gleich wieder reinvestieren will: "Von dem Geld kaufe ich mir ein anderes schönes Bild für die Wand - ohne Geschlechtsteil."