Horst Lichter hat schon einen Verdacht, als er den bemalten Wandteller sieht: "Oh, das ist ein Kunstwerk", ruft der Moderator von "Bares für Rares" aus. "Das könnte von einem sehr berühmten Künstler sein", sagt er - und errät sogar den Namen: "Fängt mit 'Pi' an, hört mit 'asso' auf."
Mitgebracht hat das gute Stück Achim Esser. Der Immobilienmakler aus Nideggen fand das Kunstobjekt im Nachlass eines Hauses, das er verkauft hat. Nun will er es im Namen der Erben zu Geld machen.
Kunstexperte Albert Maier erklärt Näheres zur Herkunft des 1956 entworfenen und im französischen Vallauris hergestellten Objekts: Pablo Picasso habe damals für den "kleinen Mann" erschwingliche Werke schaffen wollen und sei deshalb auf die Idee mit alltäglichen Produkten gekommen. Der Plan ging freilich nicht auf: Schon damals hätten dem berühmten Maler Kunsthändler und Sammler alles aus den Händen gerissen - bei finanziell weniger gut betuchten Leuten kamen die Teller nie an.
"Bares für Rares": Die Expertise überrascht Horst Lichter
Heute sind die Teller begehrte Sammlerobjekte. Verkäufer Esser würde deshalb gerne 2000 Euro erlösen. Das scheint Horst Lichter viel Geld. Doch als er den Schätzpreis des Experten hört, kippt er fast aus den Latschen: Auf 3000 bis 5000 Euro taxiert Albert Maier das Stück. Dafür hat der Moderator wenig Verständnis: "Wenn man mal ganz ehrlich ist: Meine Enkeltochter malt den Stier schöner", lästert Lichter.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Der gebürtige Österreicher ist seit der ersten Folge bei "Bares für Rares" dabei und sitzt immer in der Mitte. "Ich bin der Ruhigste. So kam ich in die Mitte", begründete er seinen Stammplatz im Interview mit dem stern. Zu Kunst und Antiquitäten kam Pauritsch, der zuvor als Chauffeur, Schlosser, Installateur, Nachtwächter, Hundeführer, Detektiv und Wachmann tätig war, durch Zufall. Auf einer Versteigerung fiel der Auktionator aus, er sprang ein und machte seine Sache so gut, dass er engagiert wurde. Pauritsch holte ein Fernstudium der Kunstgeschichte nach und hat heute seinen eigenen Laden in Oberstaufen im Allgäu. Wenn er nicht bei "Bares für Rares" sitzt, ist er in ganz Deutschland als Auktionator unterwegs.
Doch die Händler teilen die Einschätzung des Kunstexperten. Walter "Waldi" Lehnertz kann zwar auch diesmal nicht auf seine obligatorischen 80 Euro Einstiegsgebot verzichten, legt jedoch einen Tausender drauf und beginnt mit 1080 Euro. Schnell schießt der Preis in die Höhe. Bei 4000 Euro erhält Julian Schmitz-Avila den Zuschlag. Ein gutes Geschäft: Verkäufer Achim Essern hat seinen Wunschpreis verdoppelt. Und Schmitz-Avila darf einen echten Picasso sein Eigen nennen.