"Das sieht aber gemütlich aus", sagt Horst Lichter, als er das Bild erblickt, das Colmar Schulte-Goltz gerade untersucht. Darauf zu sehen ist eine Bäckerei und Konditorei. Da bekommt der Moderator gleich Hunger: "Oh, da würde ich jetzt gerne reingehen", sagt Lichter. "Das wäre genau die richtige Zeit für mich." Der Experte macht den Spaß mit und bedient ihn:
Schulte-Goltz: "Was soll's denn gerne geben? Vom Blech?"
Lichter: "Sehr gerne. Ich liebe Blechkuchen. Mit Äpfelchen."
Schulte-Goltz: "Tasse Kaffee dazu?"
Lichter: "Sehr gerne. Mit Milch, ohne Zucker."
Schulte-Goltz: "Kommt gleich raus."
Lichter: "Bisschen Schlagsahne separat."
Dann betritt Anselm Roppel das Studio und bereitet dem Schauspiel ein Ende. Der 38-jährige Braunschweiger möchte das Gemälde verkaufen, das diese Café-Fantasie ausgelöst hat. Er hat es von seinem Vater geerbt, doch da seine Frau das Bild furchtbar fand, stand es auf dem Dachboden. Colmar Schulte-Goltz findet es dagegen gar nicht so übel: Man merke, "dass der Künstler was konnte", so der Experte. Sein Fazit: tolle Komposition und ein sehr schönes Farbspiel. Das Bild stammt aus dem Jahr 1933, doch wer der Maler ist - das kann der Kunst-Kenner nicht sagen.
200 Euro hätte Roppel gerne dafür. Da geht der Experte noch drüber: Schulte-Goltz taxiert den Wert auf 500 Euro. Und auch im Händlerraum kommt es gut an: "Oh, das würde ich kaufen", sagt Julian Schmitz-Avila, als er das Gemälde erblickt. Es ist ihm gleich zum Start 400 Euro wert. Am Ende erhält er den Zuschlag für 500 Euro - den Schätzwert.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Der gebürtige Österreicher ist seit der ersten Folge bei "Bares für Rares" dabei und sitzt immer in der Mitte. "Ich bin der Ruhigste. So kam ich in die Mitte", begründete er seinen Stammplatz im Interview mit dem stern. Zu Kunst und Antiquitäten kam Pauritsch, der zuvor als Chauffeur, Schlosser, Installateur, Nachtwächter, Hundeführer, Detektiv und Wachmann tätig war, durch Zufall. Auf einer Versteigerung fiel der Auktionator aus, er sprang ein und machte seine Sache so gut, dass er engagiert wurde. Pauritsch holte ein Fernstudium der Kunstgeschichte nach und hat heute seinen eigenen Laden in Oberstaufen im Allgäu. Wenn er nicht bei "Bares für Rares" sitzt, ist er in ganz Deutschland als Auktionator unterwegs.
Auch bei Schmutz-Avila löst das Gemälde Appetit aus: "Ich habe eine große Affinität zum Essen und zum Trinken", sagt der Händler als Erklärung für sein Kaufinteresse. Verkäufer Roppel ist vor allem froh, nicht wieder mit dem Bild nach Hause fahren zu müssen.
Quelle: "Bares für Rares" in der ZDF-Mediathek
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