Eine Kippdampfdruckkanne für Kaffee steht im Expertenraum von "Bares für Rares". "Ach, sowas finde ich ja immer ganz witzig", sagt Horst Lichter, als er das Teil erblickt. Noch amüsanter findet er den Besitzer der Kanne: Maxx Hoenow. Der 74-jährige Bergneustädter ist eigentlich gelernter Fotografenmeister.
Doch er hat einen interessanten Zweitberuf: Er arbeitet als mittelalterlicher Hofnarr. "Mit Steuernummer beim Finanzamt", wie er stolz betont. "Du kannst aber froh sein, dass du heutzutage Hofnarr bist", sagt Lichter. Und Detlev Kümmel ergänzt: "Wenn der früher nicht witzig war, dann warst du auch relativ kurz Hofnarr."
"Bares für Rares": Detlev Kümmel kommt nicht zu Wort
Der gibt gleich eine Kostprobe seines Repertoires: "Sprich ohne zu zagen, was andre nicht wagen. Denk mehr als du zeigst, und wisse wohl wann du schweigst." Horst Lichter ist beeindruckt: "Das ist ein schöner Spruch, den sollte man heute noch bei manch einem drauftätowieren. "
Bevor Experte Detlev Kümmel sich zu dem mitgebrachten Objekt äußern kann, übernimmt Hoenow auch diesen Part und berichtet, dass die Kanne 1878 zum Patent angemeldet wurde. "Willst du jetzt noch meinen Job haben, oder was?", fragt Kümmel. Und Lichter lacht: "Er macht jetzt noch 'ne neue Steuernummer auf."
"Und wisse wann du schweigst", sagt der Experte, der nun die Funktionsweise der Kanne erklärt. Dann ist Hoenows Meinung wieder gefragt: 124 Euro hätte er gerne -für einen Schuhschrank für seine Liebste. Kümmel korrigiert ihn leicht nach unten und schätzt den Wert auf 100 Euro.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Der gebürtige Österreicher ist seit der ersten Folge bei "Bares für Rares" dabei und sitzt immer in der Mitte. "Ich bin der Ruhigste. So kam ich in die Mitte", begründete er seinen Stammplatz im Interview mit dem stern. Zu Kunst und Antiquitäten kam Pauritsch, der zuvor als Chauffeur, Schlosser, Installateur, Nachtwächter, Hundeführer, Detektiv und Wachmann tätig war, durch Zufall. Auf einer Versteigerung fiel der Auktionator aus, er sprang ein und machte seine Sache so gut, dass er engagiert wurde. Pauritsch holte ein Fernstudium der Kunstgeschichte nach und hat heute seinen eigenen Laden in Oberstaufen im Allgäu. Wenn er nicht bei "Bares für Rares" sitzt, ist er in ganz Deutschland als Auktionator unterwegs.
Daniel Meyer startet mit 50 Euro. Bei 90 Euro stocken die Gebote. Da bringt der Hofnarr seine 124 Euro ins Spiel. Meyer würde ihm im Laden gerne einen Schuhschrank im Tausch anbieten - doch mehr als 90 Euro möchte er nicht bezahlen.
Hoenow willigt trotzdem ein, und so kommt der Deal zustande. Mit gutem Ende für den Verkäufer: Da Meyer keine 90 Euro passend hat, bekommt er 100. Die Expertise ist erreicht.
Quelle: "Bares für Rares" in der ZDF-Mediathek
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