Als Horst Lichter das Studio von "Bares für Rares" betritt, erklingt eine bekannte Filmmusik, die der Moderator sofort erkennt. Auf dem Plattenteller dreht sich "Spiel mir das Lied vom Tod" von Ennio Morricone.
Mehr noch als die Musik begeistert sich Lichter aber für das Gerät, auf dem die Single abgespielt wird: eine alte Kompaktanlage. "Soll ich dir was sagen: Ich finde diese Anlage grandios schön", sagt der Moderator zu Sven Deutschmanek, der sich gerade darüber beugt und die Knöpfe inspiziert. Sie weckt bei Lichter Erinnerungen an seine Jugend, "als ich von meinem ersten Lehrlingsgehalt meine erste Kompaktanlage gekauft habe".
"Bares für Rares": Wenig Begeisterung im Händlerraum
Es handelt sich dabei um eine Telefunken Kompaktanlage mit sechseckigen Lautsprechern. Zwar ohne Kassettendeck, aber mit Plattenspieler und Radio. Die Eheleute Christiane und Wolfgang Fischer aus Northeim möchten sie gerne verkaufen. Einst gehörte die Anlage ihren Eltern. 1970 haben sie das Teil erstanden, es befindet sich nach Einschätzung des Experten noch in einem guten Zustand.
Für 200 Euro würde sich das Ehepaar gerne davon trennen, das hält Sven Deutschmanek allerdings für etwas zu hoch gegriffen: Seine Schätzung beläuft sich auf 100 bis 150 Euro.
Die zurückhaltende Expertise bewahrheitet sich im Händlerraum. Zwar spricht Wolfgang Pauritsch von der Renaissance der Schallplatten. Doch Thorsden Schlößner ist mit seinem Startgebot von 50 Euro zunächst der einzige Interessent. Mehrere Händler sind gar nicht erst dabei: Steve Mandel spielt selbst in einer Band, er kauft allerdings nach eigener Aussage nichts, was einen Stecker hat. Auch Julian Schmitz-Avila winkt ab.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Der gebürtige Österreicher ist seit der ersten Folge bei "Bares für Rares" dabei und sitzt immer in der Mitte. "Ich bin der Ruhigste. So kam ich in die Mitte", begründete er seinen Stammplatz im Interview mit dem stern. Zu Kunst und Antiquitäten kam Pauritsch, der zuvor als Chauffeur, Schlosser, Installateur, Nachtwächter, Hundeführer, Detektiv und Wachmann tätig war, durch Zufall. Auf einer Versteigerung fiel der Auktionator aus, er sprang ein und machte seine Sache so gut, dass er engagiert wurde. Pauritsch holte ein Fernstudium der Kunstgeschichte nach und hat heute seinen eigenen Laden in Oberstaufen im Allgäu. Wenn er nicht bei "Bares für Rares" sitzt, ist er in ganz Deutschland als Auktionator unterwegs.
Zum Glück gibt sich Pauritsch einen Ruck: Er hat zwar keine Ahnung, wie er die Anlage verkaufen soll, doch er bietet aus dem Bauch raus 100 Euro. Damit trifft er den unteren Schätzwert - das Geschäft kommt zustande. Alle sind zufrieden.
Quelle: "Bares für Rares" in der ZDF-Mediathek
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