Es sind gewaltige Kaventsmänner, die im Studio von "Bares für Rares" stehen: 80 Zentimeter große Holzfiguren in Uniform. Wofür sie eigentlich gedacht sind, das kann auch Sven Deutschmanek nicht sagen. "Mit Erzgebirge brauchen wir nicht anfangen", sagt der Experte, "das ist alles Gedrechselt". Sie erinnern ihn an den Nussknacker, doch da widerspricht Horst Lichter vehement: "Nee, der schnäuzerne Lichter, da fehlt nur die Brille", sagt der Moderator. "Die würde ich jetzt noch überall draufmalen."
Auch Robert Dresel kann nicht genau sagen, was der Zweck der Figuren ist. Sie standen lange Zeit als Wachsoldaten in seinem Flur. Doch seine Kinder bestanden darauf, dass sie wegkommen. Erworben hat der 52-jährige Pulheimer die Figuren im Internet. Sie standen als Dekoration in einem Laden, der um 1990 aufgelöst wurde.
"Bares für Rares": Horst Lichter hat einen Gedanken
Seinen Wunschpreis beziffert Dresel mit 300 Euro. Deuschmanek ist da etwas vorsichtiger und schätzt die Figuren auf 150 bis 250 Euro. So viel seien sie aber wert. Immerhin, so der Experte, handele es sich ja um Handarbeit. Das Stichwort bringt Lichter auf einen Gedanken: "Ich erzähl dir gleich, was noch Handarbeit ist", sagt er. Und zeigt dann auf seinen gezwirbelten Bart: "Jeden Tag", sagt er stolz.
Im Händlerraum kommen die Holzkerle derweil gut an. "Also die Typen find ich total scharf", sagt Friedrich Häusser. Er startet die Auktion gleich mit 180 Euro und gibt auch mit 250 Euro das höchste Gebot ab. Damit hätte Robert Dresel die obere Grenze des Schätzwertes erreicht.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Der gebürtige Österreicher ist seit der ersten Folge bei "Bares für Rares" dabei und sitzt immer in der Mitte. "Ich bin der Ruhigste. So kam ich in die Mitte", begründete er seinen Stammplatz im Interview mit dem stern. Zu Kunst und Antiquitäten kam Pauritsch, der zuvor als Chauffeur, Schlosser, Installateur, Nachtwächter, Hundeführer, Detektiv und Wachmann tätig war, durch Zufall. Auf einer Versteigerung fiel der Auktionator aus, er sprang ein und machte seine Sache so gut, dass er engagiert wurde. Pauritsch holte ein Fernstudium der Kunstgeschichte nach und hat heute seinen eigenen Laden in Oberstaufen im Allgäu. Wenn er nicht bei "Bares für Rares" sitzt, ist er in ganz Deutschland als Auktionator unterwegs.
Dennoch zockt der Verkäufer jetzt und verweist auf seine Kinder, mit denen er ein schönes Wochenende im Freizeitpark verbringen möchte. Die Taktik geht auf: Häusser legt noch 40 Euro drauf und bietet 290 Euro.
Ein toller Preis. Entsprechend zufrieden ist Dresel hinterher. Nur einen Wunsch hat der Rheinländer noch: dass die Figuren zusammenbleiben und jemand anderen erfreuen.
Quelle: "Bares für Rares" in der ZDF-Mediathek
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