Horst Lichter muss in der aktuellen Folge "Bares für Rares" ein Geständnis machen: Der Moderator kennt "Emil und die Detektive" nicht. Dabei wurde das Kinderbuch von Erich Kästner ganze drei Mal verfilmt und gilt als Klassiker. "Nie gelesen, nie gesehen", muss Lichter zugeben und lässt sich von Experte Sven Deutschmanek erst einmal über die Handlung aufklären. Im Roman aus dem Jahr 1929 wird dem kleinen Emil auf der Fahrt nach Berlin Geld gestohlen. Gemeinsam mit einer Kinderbande bringt der Junge am Ende den Dieb zur Strecke - und kassiert eine große Belohnung.
Erstmals wurde das Buch bereits im Jahr 1931 von der Ufa verfilmt. Der Clou: Damals erschien Merchandise zum Film, wie etwa ein passendes Brettspiel. Und genau so eines hat Silke Stein aus Weinstadt zum Verkauf mitgebracht. Die Polizeibeamtin hat das Spiel von ihrem Mann bekommen, der es wiederum von seinem Vater hatte. Gespielt wurde damit schon lange nicht mehr. "Wir sind nie dazu gekommen", erzählt Stein.
"Bares für Rares"-Experte schätzt die Zinnfiguren
Sven Deutschmanek erklärt, dass das Spiel vom Verlag Josef Scholz aus Mainz stamme, die Illustrationen darauf von Beatrice Braun Fock. Das Spiel selbst kommt mit Karton und Spielanleitung und sei ähnlich wie Mühle aufgebaut. Analog zum Film muss eine Kinderbande einen Dieb fassen. Besonders schön: Die Zinnfiguren sind von Hand coloriert. 120 bis 150 Euro wünscht sich Silke Stein dafür.
Doch ein Problem sieht der Experte: "Gustav mit der Hupe hat kein Standbein mehr", bemerkt er bei der Figur. Der Wunschbetrag der Besitzerin ist trotzdem realistisch. "Es ist ein wunderschönes Vorkriegsspiel, 150 bis 200 Euro ist es definitiv wert", lautet sein finales Urteil.
Und tatsächlich: Im Händlerraum freut sich eine Händlerin Esther Ollick. "Ich hab bisher jedes Spiel gut verkauft bekommen", ist sie sich sicher. Silke Stein bekommt für das alte Spiel ihres Schwiegervaters noch 150 Euro.