Horst Lichter ist sicher: Diese Karaffe ist nicht im Originalzustand. "Die sieht so aus, als sei mal Säure oder zu scharfes Putzmittel dran gekommen", sagt der "Bares für Rares"-Moderator in der Trödelshow vom Montag. Doch da irrt der 58-Jährige gewaltig. Denn das Stück, das Verkäuferin Kirsten Helmke aus Lüneburg in die Sendung bringt, ist eine echte Rarität.
"Das ist ein absolutes Schätzchen, ich bin total begeistert", sagt "Bares für Rares"-Expertin Bianca Berding über die unscheinbar aussehende Karaffe. Denn sie stamme von der französischen Manufaktur des Künstlers Alexandre Bigot. "Dass sie so abgenutzt aussieht, ist Absicht", erklärt die Kunsthistorikerin. Bigot habe ein Verfahren entwickelt, um der Farbglasur Grünspan beizumischen. Dadurch ergebe sich der einzigartige Farbton. Der Rand des um 1897 entstanden Kruges im Jugendstil sei außerdem mit einer echten Silbermontur verziert. "Das ist wirklich einmalig", schwärmt die Expertin.
"Bares für Rares"-Expertin überrascht mit Schätzpreis
Mindestens 500 Euro will Kirsten Helmke für das Gefäß haben. "Ganz schön viel für eine Karaffe", meint Horst Lichter. Doch Expertin Berding überrascht Verkäuferin und Moderator. "Sie dürfen auf keinen Fall unter 1000 Euro verkaufen", ist sie sicher. Es handle sich um ein exquisites Objekt ohne Beschädigung. "Ich würde sogar sagen, 1500 Euro sind ein realistischer Preis."
Doch was sind die Händler bereit zu bezahlen? "Das hatte ich noch nie in der Hand", sagt Fabian Kahl. Deswegen wisse er nicht, wie die Stücke von Bigot gehandelt werde. Das Startgebot macht Christian Vechtel mit 300 Euro. In Zwanziger-Schritten schrauben sich die Gebote nach oben, bis Elke Velten-Tönnies 1000 Euro bietet. "Kommen wir damit ins Geschäft?", will sie wissen. Doch ehe eine Antwort kommt, wird sie von Vechtel mit 1100 Euro überboten.

Händlerin Elke Velten-Tönnies schlägt zu
"Für 1200 Euro würde ich die Karaffe hergeben", sagt Verkäuferin Helmke. Noch ehe jemand anderes überbieten sagt Velten-Tönnies: "1200 Euro von mir", und erhält damit den Zuschlag. Helmke ist glücklich über den erzielten Erlös, der weit über dem Doppelten ihres Wunschpreises liegt. "Das ist einfach klasse, da hätte ich nie damit gerechnet.
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