"Tatort"-Wiederholung aus Münster Ach du Schreck statt o du Fröhliche: Thiel und Boerne jagen Mörder und Weihnachtsmänner

"Tatort: Väterchen Frost" aus Münster
Staatsanwältin Wilhelmine Klemm (Mechthild Großmann) überredet Kommissar Frank Thiel (Axel Prahl, links) und Prof. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers, rechts) zu einem Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt.
© Martin Valentin Menke/WDR
Besinnliche Weihnachtszeit? Nicht für Kommissar Frank Thiel und Professor Karl-Friedrich Boerne. Die beiden suchen einen Mörder und müssen ihre Kollegin Nadeshda Krusenstern retten – die wurde vom Weihnachtsmann entführt.
  • 3 von 5 Punkten
  • Klamauk unterm Christbaum: Thiel und Boerne liefern auch in der Wiederholung dieses Falls gewohnt leichte Kost

Worum geht's?

Die Pläne für Weihnachten stehen: Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) erwartet Besuch von seinem Sohn, Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) will mit Studienfreunden Skifahren und Assistentin Nadeshda Krusenstern ( Friederike Kempter) reist zu ihrer Familie nach Russland. Bevor es losgeht, muss noch schnell eine Verhandlung vor Gericht abgeschlossen werden. Der junge Russe Kirill Gromow (Oleg Tikhomirov) soll seinen deutschen Geliebten Alexander Bux ermordet haben. Thiel hat in dem Fall die Ermittlungen geleitet. Doch plötzlich kommen Zweifel an Gromows Schuld auf, weil dieser behauptet, zur Tatzeit unter Drogen gestanden zu haben. Thiel muss mit Boernes Hilfe den Fall neu aufrollen und zu allem Überfluss wird auch noch Kollegin Krusenstern entführt – von einem Kidnapper im Weihnachtsmannkostüm. Ach du Schreck statt oh du Fröhliche!

Warum lohnt sich dieser "Tatort"?

Weihnachtsmarkt, Lichterketten und überall kostümierte Weihnachtsmänner: Diese "Tatort"-Wiederholung kommt kurz vor Weihnachten zur richtigen Zeit. Es gibt beschauliche Ansichten der Münsteraner Altstadt und russische Opernklänge. Für Kommissar Thiel ist der ganze Weihnachtstrubel eher ein Graus, weshalb ihm Väterchen Frost in bildstark inszenierten Alpträumen als brutaler Menschenquäler begegnet. Ebenfalls überzeugend ist Schauspieler David Bennent (Oskar Matzerath aus der "Blechtrommel") als subtiler Fiesling mit Rollkoffer und Gelfrisur.

Was stört?

Klamauk schlägt Krimi: So lautet die Devise auch bei diesem Münsteraner "Tatort". Der eigentliche Fall wirkt konstruiert und gerät in den Hintergrund. Selbst die Entführung von Nadeshda Krusenstern entpuppt sich nicht als großes Drama, sondern als harmloses Geplänkel mit fragwürdigem Ausgang.

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Die Kommissare?

Eigentlich wollte Weihnachten jeder seins machen, doch die veränderten Umstände zwingen Thiel und Boerne, die Feiertage gemeinsam zu verbringen. Beide stürzen sich in die Arbeit und überschreiten dabei wieder einmal die Grenzen des Gesetzes. Um den richtigen Mörder zu überführen und ihre Kollegin Krusenstern zu retten, greifen der Kommissar und der Rechtsmediziner zu allerlei kreativen Tricks. Am Ende reicht's immerhin für eine gemeinsame Flasche Champagner, um die zarte Freundschaft der beiden weiter zu festigen.

Ein- oder ausschalten?

Dieser Film tut nicht weh, ist aber auch kein Muss. Fans von Thiel und Boerne können ihn sich ruhig erneut anschauen, alle anderen dürfen vor den Feiertagen eine TV-Pause einlegen.

Die "Tatort"-Folge "Väterchen Frost" wurde erstmals am 22. Dezember 2019 gezeigt. Die ARD wiederholt den Film am Freitag, 17. Dezember 2021, um 22.25 Uhr.

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