Duft-Influencer Jeremy Fragrance lässt sich mit Rechtsextremen fotografieren – Sender Sky bricht daraufhin Reality-Doku über ihn ab

  • von Gerrit-Freya Klebe
Parfum-Blogger Jeremy Fragrance, 34, im weißen Anzug vor einem Regal mit Düften
Feiert am liebsten sich selbst: der Duft-Blogger und Unternehmer Jeremy Fragrance
© Rolf Vennenbernd/dpa / DPA
Eigentlich läuft gerade eine Reality-Doku über Jeremy Fragrance bei Sky. Doch nun ließ Fragrance sich mit rechtsextremen Politikern ablichten. Das bedeutet zumindest bei Sky das Ende seiner Karriere. 

"Der schillernde Parfum-Influencer Jeremy Fragrance hat sich viel vorgenommen: Er will beruflich in den USA durchstarten und bald seine Traumfrau finden", heißt es in der Ankündigung zu seiner fünfteiligen Serie "Jeremy Fragrance – Power Baby!" bei Sky. Der Sender wolle "hautnah dabei" sein und Fragrances "aufregendes Leben zwischen Business-Events und ganz privaten Momenten" begleiten.

Seit Mitte Oktober ist die Serie bei Sky online abrufbar, am 18. Dezember sollte sie auch bei Sky Showcase starten. Doch daraus wird nun nichts mehr. Nachdem sich Fragance am Wochenende mit rechtsextremen Politikern ablichten ließ, geht Sky auf Abstand zu dem Influencer.

Ein Sprecher des Senders äußerte sich gegenüber dem stern: "Wir distanzieren uns klar von jeglichen rechtsextremen Inhalten oder Äußerungen. Die Reality-Doku 'Jeremy Fragrance – Power, Baby!' werden wir bis morgen aus allen unseren Angeboten nehmen. Eine Fortsetzung des Formats und eine weitere Zusammenarbeit waren ohnehin nicht geplant."

Jeremy Fragrance: Die Fotos führen dazu, dass sich seine Auftraggeber abwenden

Jeremy Fragrance und Gerald Grosz
Jeremy Fragrance ließ sich mit Gerald Grosz ablichten. Grosz ist für seine rechten Ansichten bekannt
© Instagram/ Jeremy Fragrance

Grund dafür war etwa dieses Selfie mit dem rechtsextremen Politiker Gerald Grosz aus Österreich. Grosz bezeichnete Gesundheitsminister Karl Lauterbach schon mal als "Impfclown". Auch beleidigte er Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder als "Corona-Autokrat", "Landesverräter" und "Södolf", wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtete. Söder erstattete daraufhin Anzeige, ein Verfahren wurde eingeleitet.

Gegenüber "Business Insider" äußerte sich Fragrance: Er habe nichts von Grosz' Ansichten geahnt. "Ich wusste nicht, wofür er steht."

Inzwischen hat sich auch Fragrances Verlag gegenüber dem stern geäußert und zeigte sich bestürzt: "Als Erstes möchten wir betonen, dass der Heel Verlag sich in keinster Weise mit rechtsextremen Gedankengut identifiziert und wir mit Entsetzen zur Kenntnis genommen haben, dass Jeremy Fragrance mit diesen Rechtsextremen sympathisiert. Dass er solche Tendenzen hat, war uns bis zum heutigen Tage auch nicht bekannt." Im Heel-Verlag war erst im Juni sein Buch "Power, Baby! Die Jeremy-Fragrance-Story" erschienen. 

Eine weitere Zusammenarbeit mit Jeremy Fragrance sei "nicht geplant" und auch "eine Nachauflage des bei uns erschienen Titels wird es nicht geben".

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