100. Geburtstag Rock Hudson, der Frauenschwarm der goldenen Ära Hollywoods

Am 17. November 2025 hätte Hollywood-Legende Rock Hudson seinen 100. Geburtstag gefeiert.
Am 17. November 2025 hätte Hollywood-Legende Rock Hudson seinen 100. Geburtstag gefeiert
© Mary Evans/Allstar / Imago Images
Sein Lachen bleibt unvergessen: Rock Hudson war einer der populärsten und erfolgreichsten Hollywoodstars der 1950er und 1960er – und eines der ersten prominenten AIDS-Opfer.

Rock Hudson (1925–1985) war einer der beliebtesten Schauspieler der 1950er- und 1960er-Jahre und prägte als charismatischer Frauenschwarm die goldene Ära Hollywoods. Er war in seiner Karriere in mehr als 70 Filmen und Fernsehproduktionen zu sehen und wurde 1957 für einen Oscar nominiert. Doch der Schauspieler führte erzwungenermaßen ein Doppelleben. Im Juli 1985 machte er eine HIV-Erkrankung öffentlich. Am 17. November wäre die Hollywood-Legende 100 Jahre alt geworden.

Rock Hudson gab sein Filmdebüt 1948

Geboren wird Rock Hudson als Roy Harold Scherer Jr. am 17. November 1925 in Winnetka, einem Vorort von Chicago. Er wächst in schwierigen Familienverhältnissen auf: Sein Vater verlässt die Familie, als Hudson noch ein Kind ist. Unmittelbar nach der Highschool tritt der 18-Jährige im Jahr 1944 freiwillig in die Marine ein. Zwei Jahre später zieht er zu seinem leiblichen Vater nach Los Angeles: Er möchte als Schauspieler durchstarten.

Doch zunächst arbeitet er unter anderem als Postbote und Lkw-Fahrer. Er lässt sich von seiner Erfolgslosigkeit nicht beirren und hält an seinem Traum fest, daher schickt er im Jahr 1947 ein Bild von sich an den Hollywood-Agenten Henry Wilson. Dieser hat ein Auge für Talente, er arbeitet für den legendären Produzenten David O. Selznick. Wilson ist sofort interessiert an Hudson und später auch der Grund für die Namensänderung. 1948 gibt Hudson in "Fighter Squadron" sein Filmdebüt.

Frauenschwarm und Leading Man

Anschließend nimmt Universal den jungen Hudson unter Vertrag. Er bekommt Schauspielunterricht, auch das Singen und Tanzen wird ihm beigebracht. Sein Agent verpasst ihm einen neuen Look, seine Zähne werden korrigiert, alles auf Kosten von Wilson. Hudsons Aussehen ist nun sein Ass im Ärmel, er schmückt das Cover vieler Magazine. Er sammelt in Filmen wie "Tödlicher Sog" (1949) und "The Fat Man" (1951) Erfahrungen vor der Kamera, doch der Durchbruch kommt erst einige Jahre später. Mit "Die wunderbare Macht" (1954) etabliert sich Hudson als charismatischer Leading Man in Hollywood.

Das "Modern Screen Magazine" kürt ihn zum beliebtesten Schauspieler des Jahres. In den darauffolgenden Jahren wird er zu einem der größten Stars von Universal. Er übernimmt die Hauptrolle in dem Hit "Was der Himmel erlaubt" (1955). Für das Drama "Giganten" (1956) erhält er seine einzige Oscar-Nominierung. Darin ist er neben weiteren Hollywood-Legenden wie Elizabeth Taylor und James Dean zu sehen. Hudson gibt in vielen Filmen die Rolle des Frauenschwarms. In "Bettgeflüster" (1959) demonstriert er an der Seite von Doris Day sein komödiantisches Talent. Der Film wird ein Kassenschlager. Es folgen zwei weitere Komödien mit der Schauspielerin, mit der er eine enge Freundschaft pflegt.

Schauspieler führt ein Doppelleben

Aus Sicht seiner Fans ist Hudson der Inbegriff von Männlichkeit und des Frauenhelds. Doch was sie nicht wissen: Der Schauspieler ist homosexuell. Hudsons sexuelle Orientierung ist aber ein offenes Geheimnis in Hollywood. Die Studioverantwortlichen unternehmen große Anstrengungen, um sein öffentliches Image beizubehalten. Das Klatschmagazin "Confidential" droht jedoch im Jahr 1955, den Schauspieler zu outen.

Doch Wilson bietet Geschichten über zwei andere, weniger erfolgreiche Klienten an, wenn sie Hudson in Ruhe lassen würden: Er erzählt dem Magazin von Rory Calhouns Jahren im Gefängnis und Tab Hunters Verhaftung. Daraufhin wird die Hudson-Geschichte gestrichen. Anschließend geht Hudson eine arrangierte Ehe mit Phyllis Gates, der Sekretärin seines Agenten Henry Wilson, ein, um den Gerüchten über seine Sexualität ein Ende zu setzen. Die Ehe hält nur drei Jahre. Hudson lebt in ständiger Angst, geoutet zu werden.

Seine AIDS-Diagnose

In den 1970ern befindet sich Hollywood im Umbruch, daher übernimmt der Schauspieler vermehrt Fernsehrollen. Von 1971 bis 1977 spielt er in der Krimiserie "McMillan & Wife" mit. Seine Arbeit im Fernsehen führt er in den 80ern fort, doch Hudsons Gesundheitszustand verschlechtert sich rapide. Er verliert an Gewicht, sieht abgemagert aus.

Die Öffentlichkeit hat zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung, dass bei Rock Hudson AIDS diagnostiziert wurde. Im Juli 1985 sorgt Rock Hudson weltweit für Schlagzeilen, als er bekannt gibt, erkrankt zu sein. Seine Diagnose und die öffentliche Bekanntmachung tragen dazu bei, die Diskussion über die Krankheit zu verändern. Hudsons Freundschaft mit der First Lady Nancy Reagan und der Schauspielerin Elizabeth Taylor rückt das Thema weiter in den Fokus. Insbesondere Taylor wird später zu einer der führenden Fürsprecherinnen der AIDS-Aufklärung.

Im September 1985 ist Hudson nicht in der Lage, an der ersten AIDS-Benefizveranstaltung "Commitment to Life" teilzunehmen, da er zu krank ist. Er schickt ein Telegramm mit folgendem Inhalt: "Ich bin nicht glücklich darüber, dass ich krank bin und AIDS habe. Aber wenn das anderen hilft, kann ich zumindest wissen, dass mein eigenes Unglück einen positiven Wert hat." Hudson verstirbt am 2. Oktober 1985 im Alter von 59 Jahren. Er ist einer der ersten Prominenten, die an den Folgen einer AIDS-Erkrankung sterben. Sein Mut sorgt für ein Umdenken bei führenden Politikern, die die AIDS-Epidemie bis dahin ignoriert hatten.

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