Diese Woche ist es zehn Jahre her, dass Amy Winehouse im Alter von nur 27 Jahren starb. Die Sängerin wurde damals tot in ihrer Wohnung in London aufgefunden, sie starb nach langen Suchtproblemen an einer Alkoholvergiftung. Ihren letzten öffentlichen Auftritt hatte sie nur drei Tage zuvor in einem Pub im Londoner Stadtteil Camden - und zwar an der Seite ihrer Patentochter Dionne Bromfield. Bromfield war damals 15 Jahre alt und hatte in Winehouse eine Freundin und Mentorin gefunden. Sie half ihr, im schwierigen Musikbusiness Fuß zu fassen, unterstützte sie etwa mit gemeinsamen Auftritten wie diesem letzten im Juli 2011. Nach dem Tod von Winehouse schwieg die Sängerin lange, jetzt erscheint im britischen TV eine Dokumentation über diese ungewöhnliche Freundschaft und die Trauer, die Bromfield lange nicht bewältigen konnte.
"Darüber zu sprechen hat sich die vergangenen neuneinhalb Jahre fast unmöglich angefühlt. Ich wollte nicht, dass die Leute mich schwach sehen", erzählt Bromfield vorab in einem Interview mit der britischen Tageszeitung "The Guardian". Sie war sechs Jahre alt, als sich Winehouse, damals noch eher unbekannt, mit Bromfields Mutter anfreundete und das Mädchen schnell unter ihre Fittiche nahm. "Wenn Amy dich wirklich mochte, dann hat sie sich für dich eingesetzt", erzählt Bromfield. Als sie anfing, sich für Musik zu interessieren wurde Amy Winehouse zu ihrer Mentorin, nahm sie sogar bei ihrem eigenen Plattenlabel unter Vertrag.

Amy Winehouse war eine Mentorin für ihr Patenkind Dionne Bromfield
"Sie hat mir anfangs kleine Aufgaben gegeben. Sie sagte etwa: 'Hör dir diesen Song an und beim nächsten Mal will ich, dass du mir drei Dinge daraus nennst, die du gelernt hast.' Das konnte etwas über den Text, die Melodie oder die Künstler sein", erinnert sich die Sängerin. Winehouse zeigte sich Bromfield von ihrer mütterlichen Seite, sorgte sich und kümmerte sich um sie. "Ich habe sie nie betrunken gesehen. Niemals", betont Dionne Bromfield.
Die Dokumentation habe ihr dabei geholfen, mit der Trauer um Amy Winehouse endlich umzugehen. An den letzten gemeinsamen Auftritt erinnert sie sich heute gern zurück. "Alles hat sich sehr, sehr gut angefühlt", sagt sie. "Ich habe ihr an diesem Abend gesagt, dass ich so dankbar bin für alles, was sie für mich getan hat. Das hatte ich ihr noch nie gesagt, ich hatte einfach angenommen, sie wüsste das. Aber an diesem Abend musste ich es ihr einfach sagen. Und ich bin so froh, dass ich das gemacht habe."