Britisches Königshaus Die Geburt von Baby Sussex zeigt: Meghan und Harry wollen sich vom Palast abgrenzen

Meghan Baby: Prinz Harry überglücklich
© Steve Parsons/PA Wire / DPA
Der Kleine ist seit Montagmorgen der achte Urenkel der Queen.
Ein Fernseh-Turm in London zeigt es an - denn noch gibt es öffentlich keine Bilder von ihm: "Baby Sussex", der Sohn von Prinz Harry und seiner Gattin, Herzogin Meghan, wurde laut Palast-Angaben am Montagmorgen geboren.
Zuletzt offiziell und öffentlich im Ausland zu sehen waren die beiden werdenden Eltern im Februar dieses Jahres bei einem Besuch in Marokko, hier Archivbilder.
Prinz Harry hatte sich am Montagnachmittag in Windsor als stolzer und glücklicher Vater gezeigt:
O-Ton: "Ich war noch nicht bei vielen Geburten dabei - das hier ist definitiv meine erste Geburt. Es war toll, absolut unglaublich, und wie ich schon sagte,
bin ich so unglaublich stolz auf meine Frau. Und wie jeder Vater und alle Eltern ja sagen würden, ist dein Baby absolut fantastisch. Für dieses kleine Wesen würde ich alles geben, ich bin überglücklich!"
Gleich um die Ecke, in Windsor, war dann auch der inoffizielle Stadt-Ausrufer unterwegs und gab auf seine Weise die Geburt des Siebten in der offiziellen Thronfolge bekannt - der kleine Junge ist ja auch ein Ur-Enkel von Königin Elizabeth der Zweiten.
Passanten in der Hauptstadt London zeigten sich zumeist sehr erfreut über die Nachricht:
O-Ton: "Das ist toll. Ich habe nur einen Tag in London, und gerade heute gebiert Meghan ihr Kind, am selben Tag! Mein einziger in London - toll!"
O-Ton: "Als wir das hörten, wussten wir, wir müssen zum Buckingham Palace, deshalb bin ich hier. Ich denke, der Name wird Arthur sein, das habe ich online mitbekommen."
O-Ton "Also, wir sind hier eigentlich nur so unterwegs. Ich bin nicht ...., naja, ich freue mich für sie, aber uns beschäftigt das nicht besonders. Ich hoffe, das Baby ist gesund, und so weiter, aber das ist es dann auch ....!"
Bei den berühmten Londoner Buchmachern lagen übrigens als Namens-Favoriten für den achten Ur-Enkel der Queen vier Varianten vorne:
Albert, Philip, Arthur und James.
Etwas verwirrend war die Kommunikation rund um die Geburt von Baby Sussex. Ein Zeichen dafür, dass Meghan und Harry ihren eigenen Weg gehen wollen - mit ihrer eigenen Presse-Strategie.

Irgendwie war alles anders als sonst. Herzogin Meghan posierte nicht vor den Stufen des Lindo Wing mit ihrem Neugeborenen, wie es Herzogin Kate vor gut einem Jahr noch getan hat. Stattdessen war es Prinz Harry, der am Nachmittag vor ausgewählte Pressevertreter trat und über die Geburt und seinen Sohn sprach. Mit wenig Details zwar, aber dafür wirkte der Auftritt umso liebenswürdiger. 

Baby Sussex: Meghan und Harry grenzen sich vom Palast ab

Doch der gesamte Ablauf des Geburtstages von Baby Sussex war vor allem ungewöhnlich. Nachdem der Buckingham Palast um 15.14 Uhr deutscher Zeit bestätigte, dass bei Meghan am Morgen die Wehen eingesetzt hätten, posteten die frischgebackenen Eltern nur eine halbe Stunde später die Verkündung: Das Baby ist schon da und es ist ein Junge. Ungewöhnlich, dass es erst ein Statement des Palastes gab und dann einen Instagram-Post von Harry und Meghan. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass Meghan und Harry ein eigenes Pressebüro haben, abseits des Buckingham Palastes, das sich um ihre sozialen Netzwerke kümmert. 

Auf Twitter sorgte die durchaus verwirrende Social-Media-Strategie für Kritik. "Wie der Palast die Verkündung gehandhabt hat, war ein einziges Chaos. Es würde helfen, wenn das Pressebüro mehr Zeit investiert, um Journalisten zu informieren und weniger Zeit auf Instagram verbringt", schrieb dort zum Beispiel Richard Palmer, Royal-Experte der Zeitung "Daily Express". 

Kate und William folgen immer dem gleichen Schema

Die Art und Weise und das Timing der Verkündungen schien indes sogar das Pressebüro des Buckingham Palastes zu irritieren. So wurde die Ankündigungstafel - ein Relikt aus einer Zeit vor Twitter und Instagram - erst über zwei Stunden nach dem "It's a Boy"-Posting vor dem Palast aufgestellt. Auf die Unterschriften der behandelnden Ärzte wurde ganz verzichtet. Dass die Mediziner die feierliche Ankündigung signieren, hat eigentlich Tradition, hätte aber womöglich den Ort der Niederkunft verraten können. Und den wollten Harry und Meghan wohl lieber für sich behalten. 

Man erinnere sich nur an die letzte Geburt von Herzogin Kate. Am Morgen des 23. April bestätigte damals der Kensington Palast auf Twitter, dass Kate in den Wehen liege. Anschließend hatten die britische Presse und zahlreiche Fans genügend Zeit, sich vor dem Lindo Wing des St. Mary's Hospital zu positionieren. Gegen 14 Uhr verkündete dann ebenfalls der Kensington Palast, dass Kate einen Jungen bekommen habe. Und um kurz vor 19 Uhr standen dann Kate und William mitsamt Baby Louis vor dem Krankenhaus. 

Auf all das hatten Meghan und Harry hingegen keine Lust. Sie wollen sich nicht verpflichtet fühlen, ihr Kind sofort der Öffentlichkeit zu präsentieren. Und die 37-Jährige soll den Druck auf royale Mütter, direkt nach der Geburt mit Make-up und im Kleid zu posieren, viel zu groß finden. Die Amerikanerin und Prinz Harry wollen einen anderen, ihren eigenen, Weg gehen. Und während sie in Sachen Presse dank ihrer Hollywoodkarriere bestens gerüstet ist, will Harry die Medien möglichst weit von sich und seiner Familie fern halten. Zu schmerzhaft sind die Erinnerungen daran, was die Paparazzi und die vielen Schlagzeilen seiner Mutter, Prinzessin Diana, für Schaden zugefügt haben. 

Der nächste Schritt für die beiden wird sein, ihren kleinen Sohn zu zeigen. Doch dafür wollen sie sich zwei Tage Zeit nehmen, verkündete Harry vor den Journalisten. Auch den Namen haben sie noch nicht verraten - sie behalten die Zügel in der Hand. Und wenn sie sich damit vom Buckingham Palast und den strikten Traditionen und Regeln emanzipieren: umso besser. 

Quelle: Twitter Buckingham Palast / Instagram sussexroyal 

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