Der amerikanische Regisseur Spike Lee ("Inside Man") hat von seinem Kollegen und Freund Steven Soderbergh ("Side Effects - Tödliche Nebenwirkungen") eine Finanzspritze erhalten. Lee teilte dem "MTV"-Filmblog "NextMovie" am Dienstag mit, dass Soderbergh über das Internetportal "Kickstarter" 10.000 Dollar für seinen nächsten Film gespendet habe. Im Gegenzug lädt Lee seinen Kollegen zu einem gemeinsamen Dinner und einem Besuch bei dem Basketball-Team New York Knicks ein.
"Thank you, Steven", bedankte sich Lee für die großzügige Unterstützung. Sie würden sich bereits seit 1989 von den Filmfestspielen in Cannes kennen, wo Soderbergh mit "Sex, Lügen und Video" und Lee mit "Do the Right Thing" vertreten waren.
Lee erklärt im "Variety"-Magazin, warum er den Crowdfunding-Weg geht: "Ich war immer ein unabhängiger Filmemacher, der auch von Hollywood finanzierte Filme gemacht hat. Ich wechsle also hin und her. Meine liebsten Filmemacher sind die Geschichtenerzähler, und das ist das, womit ich auch weitermachen möchte - ob das nun ein Independent-Film ist oder eine Studioproduktion." Mit der Finanzspritze der zukünftigen Zuschauer wäre der Regisseur zumindest nicht von störenden Sparmaßnahmen der Studios betroffen. Er betont: "Ich kann nicht abwarten. Ich will Filme machen."
Geschenke für die Geldgeber
Über die kürzlich gestartete Spendenaktion will Lee in einem Monat 1,25 Millionen Dollar zusammentrommeln. Auch Kollegen wie "Scrubs"-Star Zach Braff haben über das Spendenportal mit tausenden Unterstützern das nötige Geld für Projekte besorgt. Sein nächster Dreh sei ein noch namenloser Independent-Film über "Blutsucht", allerdings kein Vampirfilm, erklärt der Regisseur zuvor.
Geldgeber erhalten im Gegenzug - je nach Höhe der Spende - Autogramme, Eintrittskarten zur Kinopremiere oder eine kleine Statistenrolle in dem Film. Neben Soderbergh haben bis jetzt zwei anonyme Spender die Höchstsumme von 10.000 Dollar geleistet. Auch sie werden von Lee zum Essen und zu einem Basketballspiel eingeladen.