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Ex-Frau von Til Schweiger "Ich war sehr einsam": Dana Schweiger über die Zeit nach der Trennung

Dana und Til Schweiger frisch verliebt 
In Deutschland ist Dana Schweiger vor allem eins: die Ex-Frau von Filmstar Til Schweiger. In ihrem neuen Buch spielt der Schauspieler aber nur eine Nebenrolle. Die Idee zu der Autobiografie kam ihr eher zufällig.
O-Ton Dana Schweiger, Buchautorin und Ex-Frau von Til Schweiger «Dieses Mal habe ich irgendwie wahrscheinlich mein zweites Glas Wein gehabt und jemand hat gesagt, was ist mit einem Buch. Und ich habe gesagt, ja ok.» Til und Dana hatten sich 1994 in Deutschland kennengelernt und ein Jahr später geheiratet. 2005 gaben sie ihre Trennung bekannt, 2014 ließen sie sich scheiden. Sie haben vier Kinder zusammen, die heute 17, 22, 23 und 24 Jahre alt sind. Die Ehe mit Til Schweiger sieht die 51-Jährige heute aus einer reiferen Sicht.
O-Ton Dana Schweiger, Buchautorin und Ex-Frau von Til Schweiger «Also ich, ich glaube, das ist dann, man denkt ein bisschen anders mit 50 als mit 26.» Es gibt immer noch eine Verbindung zwischen Til und Dana, aber sie ist nun anders - eher so wie zwischen Geschwistern. Gut 15 Jahre nach ihrer Trennung hat sie keine romantischen Gefühle mehr für den Schauspieler.
O-Ton Dana Schweiger, Buchautorin und Ex-Frau von Til Schweiger «Viele fragen, wie ist meine Beziehung mit Til heutzutage. Das ist schwer zu beschreiben, weil das ist praktisch deine beste Freundin. Auf einmal bist du auseinander. Man kann das nicht als bester Freund beschreiben, man kann aber auch wieder nicht sagen, dass er das nicht ist, weil er ist derjenige, der dein Familienteil ist und wird für immer da sein.« Ihr Buch «Im Herzen barfuß» hat Dana Schweiger an diesem Mittwoch veröffentlicht.

Dana Schweiger offenbart in ihrer Biografie Einzelheiten über ihre Ehe mit Til Schweiger und reflektiert offen und ehrlich, wie es ist, als Amerikanerin nach Deutschland zu ziehen. Der stern hat die Unternehmerin zum Gespräch getroffen.

Frau Schweiger, Sie beschreiben in Ihrem Buch die Beziehung zu Ihren Eltern und die Probleme, die Sie mit ihnen hatten und haben. Teilweise kommen sie nicht so gut weg. Wie stehen die beiden dazu?

Die haben es zum Glück nicht gelesen, weil sie ja kein Deutsch können. Ich wollte es so schreiben, weil es nichts Ungewöhnliches ist, dass Kinder und Eltern manchmal eine komische Beziehung haben. Es läuft nicht immer alles glatt. Ich liebe meine Eltern über alles und es ist wahnsinnig, was die beiden in ihrem Leben geschafft haben. Sie kommen nicht aus wohlhabenden Familien, haben sich in der High School kennen gelernt und sind heute noch zusammen. Mittlerweile haben sie vier Häuser und das alles selbst erarbeitet. Es ist ziemlich erstaunlich, was sie geschafft haben, weil sie bei Null angefangen haben. Dazu zwei verrückte Töchter.

Was haben Sie für die Erziehung Ihrer eigenen Kinder gelernt?

Man sagt, man müsse Kinder nicht erziehen, sondern sie machen alles nach. Und man möchte immer alles besser machen als die eigenen Eltern, aber ob man das wirklich hinkriegt, weiß ich nicht.  

Dana Schweiger
In "Im Herzen Barfuß. Das Leben, die Liebe, meine Familie und ich" spricht Dana Schweiger offen über ihre Ehe und ihre Vergangenheit
© Edel Books

Sie sind als sehr junges Model nach Japan gereist um zu arbeiten. Im Buch wirkt das alles relativ ungeplant und Hals über Kopf entschieden. Wie würden Sie heute reagieren, wenn Ihre Kinder sowas vorhätten?

Heutzutage ist das viel einfacher. Wir hatten damals keine Handys, von Japan nach Amerika zu telefonieren war super teuer. Die meiste Kommunikation lief damals über Fax. Fax war damals unsere E-Mail. Heute kannst du deine Kinder orten, sie können dich jederzeit und egal von wo anrufen. Als ich nach Deutschland gekommen bin, musste ich mich mit dem Falt-Stadtplan orientieren. Ich weiß wirklich nicht, wie viele von diesen Karten ich irgendwie zusammenknüllen musste. Du brauchtest echt Talent, um die richtig zu falten.

In den 90ern sind Sie nach Deutschland gezogen. Für Sie als Amerikanerin war das mit vielen lustigen Erlebnissen verbunden. Was war an den Deutschen so komisch?

In Japan habe ich wenig Fleisch gegessen, hauptsächlich Sushi und Fisch. Und in Köln bin ich zum Metzger gelaufen und bin dort tatsächlich ohnmächtig geworden, weil mich der Anblick des roten, toten Fleisches und der Geruch irgendwie schockiert hat. Da wurde mir sofort schwindelig. Das Einkaufserlebnis ist generell total anders. Die Verkäuferinnen sitzen und begrüßen dich nicht. In den USA wirst du – wenn du da öfter einkaufst – direkt mit Namen begrüßt. In Deutschland gibt es keinen Smalltalk. Du kannst froh sein, wenn du vier von sechs Eiern heile in deine Wohnung transportiert bekommst, weil es alles so schnell geht auf dem Fließband.

Dana Schweiger
Dana Schweiger offenbart in ihrem Buch nicht nur Details aus ihrem Eheleben mit Ex-Mann Til Schweiger
© Picture Alliance

Aber Sie haben sich schnell an die Ruppigkeit gewöhnt?

Als ich wieder nach Amerika gekommen bin, später, mit Til, sind wir in einen Supermarkt gegangen. Und Valentin und Luna waren bei mir im Kinderwagen. In der Obstabteilung sprachen mich zwei vollbewaffnete Polizisten in ihren blauen Uniformen an. Und ich war total schockiert, weil ich noch in meiner deutschen Welt war. Ich konnte nicht verstehen, was die Polizei überhaupt von mir wollte. Aber sie wollten einfach quatschen. Über die Kinder, ihre eigenen Familien – Smalltalk halt, das ist normal in den USA.

War Deutschland ein Kulturschock?

Der größte Kulturschock war das Stadtschwimmbad in Köln. Es waren die frühen Neunziger in Deutschland – rasieren war nicht so angesagt. Und im Schwimmbad kamen die Haare aus dem Bikini raus, die Achselhaare waren nicht rasiert. Amerikaner liebten damals schon Maniküre/Pediküre und Waxing. Til war so stolz, mit mir ins Stadtschwimmbad zu gehen und rief mir zu, ich sollte doch ins Wasser kommen. Ich dachte nur: Da gehe ich nicht rein.

Bernd Eichinger zahlte Ihre Hochzeit in Südfrankreich. Wie kam es dazu?

Bernd Eichinger war damals Tils Mentor. Er hatte ihm die erste Rolle in "Manta, Manta" gegeben. Wir waren beim Münchner Filmfest bei der Premiere von "Der bewegte Mann". Dort hat Til mich vorgestellt und Bernd sagte zu ihm: "Wenn du sie heiratest, lade ich euch ein zu eurer Hochzeit." Und Monate sind vergangen und wir hatten immer noch keinen Tag ausgesucht. Beim Filmfestival in Cannes waren wir dann im Eden Roc zu Abend essen und Bernd fragte, warum wir noch immer keinen Tag ausgesucht hätten und fragte mich, wie ich es fände, hier zu heiraten. Ich sagte natürlich ja, das wäre wunderschön. Und dann haben wir einen Tag ausgesucht. Er hat das alles eingetütet.

Als Sie bereits Mutter waren, haben Sie entschlossen, "Bellybutton" zu gründen, was Sie eigentlich gar nicht wollten. Was war der Auslöser?

Als Valentin und Luna noch sehr klein waren, traf ich Ursula Karven auf einer Charity-Veranstaltung. Wir haben uns verabredet und sie hat mich gefragt, ob ich Interesse hätte, Pflegeprodukte zu produzieren. Damals habe ich nein gesagt, ich wollte eine Vollzeitmutter sein und meine Kinder nicht an eine Nanny abgeben.

Nach drei Jahren sind Til und ich nach Hawaii geflogen in den Urlaub. Und auf dem Rückflug haben wir uns gestritten. Und ich habe festgestellt, dass ich mir mehr Unabhängigkeit wünsche. Am nächsten Morgen habe ich mich an Ursulas Worte erinnert, sie angerufen und ihr gesagt, dass ich doch Lust hätte.

Wie ging es dann weiter?

Die Ursi sah nach der Geburt ihres zweiten Kindes wahnsinnig gut aus. Sie hatte keine Cellulite, kein Fett, nichts. Sie hat mir ihr Badezimmer gezeigt – das sah aus wie bei Douglas. Mir war schon aufgefallen, dass es irgendwie keine Pflegeprodukte für Schwangere gibt. Deshalb haben wir angefangen, unsere eigenen Produkte zu entwickeln. Das war alles noch vor Google. Wir sind mit dem Telefonbuch bewaffnet auf die Suche nach Laboren gegangen. Wir waren sicher bei zwanzig verschiedenen Laboren und haben von unserem Traum erzählt. Am Ende wollten wir es doch lieber in Deutschland produzieren lassen, weil der kleinere Markt sinnvoller für uns war.

Kurz nachdem Sie für Til und die Familie von Malibu zurück nach Deutschland gezogen waren, fanden Sie heraus, dass Ihr Mann Sie betrogen hatte. Können Sie das Gefühl beschreiben?

Scheiße. Es fühlte sich scheiße an. Ich hatte zwar eine Beziehung zu Deutschland und meine Firma war hier. Aber ich konnte die Sprache nicht so gut, hatte nicht viele Freunde und keine Familie hier. Auf einmal war ich in diesem Haus, um mich herum nur Bäume und Wald. Es war keine leichte Zeit, aber ich war zum Glück sehr beschäftigt mit den Kindern und Bellybutton und hatte wenig Zeit, darüber nachzudenken. Ich musste einfach weitermachen. Ich war sehr einsam, ohne beste Freundin, ohne Partner. Gummistiefel statt Bikini. Keine süßen Surfertypen, mit denen man flirten konnte.

Sie haben es trotz der Öffentlichkeit geschafft, ohne Rosenkrieg auseinander zu gehen. Auch jetzt ist Ihr Verhältnis noch gut, trotz der Enthüllungen im Buch.

Alles was im Buch steht, war auch schon mal in der Presse. Mir geht es darum, zu zeigen, dass das Leben dir auch mal Dinge schenkt, die nicht gut sind. Wichtig ist, wie man damit umgeht. Und wenn man sich treu bleibt, kann man immer weiterkommen im Leben.

Sie sagen, Sie hatten damals keine Kraft, um die Beziehung zu kämpfen. Bereuen Sie das heute?

Ich hatte einfach das Gefühl, mich neu orientieren zu müssen. Und musste mich auf mich und die Kinder konzentrieren. Ich hatte keine Lust, mich immer nur darum zu kümmern und zu sorgen, was mein Partner macht. Er war ja ständig unterwegs mit der Arbeit.

Jetzt leben drei Ihrer Kinder schon nicht mehr bei Ihnen. Fühlen sie schon das Empty Nest Syndrom?

Es ist schwer, von Vollgas auf kein Gas zu gehen. Aber die Beziehungen verändern sich. Die Kinder sind selbstständig und es macht wahnsinnig Spaß, das mitzuerleben. Valentin und ich haben Luna in Paris besucht, wo sie studiert. Es entwickelt sich mehr Richtung Freundschaft. Wobei ich immer noch Mutter bin. Aber man ist auf einem ganz anderen Level miteinander.

Ihre Kinder haben in vielen von den Filmen ihres Ex-Mannes mitgespielt und standen deshalb ebenfalls oft im Rampenlicht. Wie fanden Sie das als Mutter?

Wenn du selbst aus dieser Welt kommst – ich war Model und kannte mich durch Til auch aus -, dann willst du die Kinder schützen. Wenn sie auf ein Fahrrad steigen, willst du ihnen auch sofort einen Helm aufsetzen. Aber die Presse geht meistens gut mit uns um. Als wir nach Deutschland gezogen sind, habe ich mich von einem Anwalt beraten lassen und die Gesetze für Paparazzi sind sehr viel strikter als in den USA.

Bald ist auch Ihre jüngste Tochter erwachsen und Sie müssen nicht mehr Vollzeit-Mutter sein. Was kommt jetzt?

Me, myself and I! Auf jeden Fall will ich viel reisen und meinen Pilotenschein machen. Das war immer ein großer Traum von mir. Und ich werde zwischen den USA und Deutschland pendeln. So wie ich es immer gemacht habe.

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