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Mark Fleischmann Er war der Chef des Studio 54. Jetzt plant er seinen letzten und endgültigen Drogentrip

Steve Rubell im Studio 54
Steve Rubell war einer der beiden Besitzer des Studio 54, bevor Mark Fleischmann übernahm. Das Bild wurde 1978 aufgenommen.
© Adam Scull / Picture Alliance
Mark Fleischmann gehörte das legendäre Studio 54 in New York. Wenn er feierte, dann mit Alkohol, Drogen und den Stars. Er liebte den Exzess, das pralle Leben. Nun will er noch einmal Drogen nehmen – der Trip soll sein letzter werden.

Das Studio 54 war einst einer der bekanntesten Nachtclubs der Welt. Dort tanzten Andy Warhol und Mick Jagger, Truman Capote und Elizabeth Taylor. Der Laden war in den 80ern der Place-to-be. König des Nachtlebens war der Clubbesitzer Mark Fleischmann. Eine Legende in der Szene. Und ein Lebemann, der selbst keine Party scheute. Er kokste mit Robin Williams, zechte mit John Belushi und Dreier waren Alltag. Fleischmann führte ein Leben auf der Überholspur und die Drogen hielten seinen Motor am Laufen. Drogen sollen es auch sein, die diesen Motor nun endgültig zum Stillstand bringen. 

"Ich kann nicht mehr gehen, meine Sprache ist gestört und ich kann nichts mehr für mich tun", erzählt Fleischmann nun in einem exklusiven Interview der "New York Post". Der 82-Jährige sitzt im Rollstuhl, ist auf die Hilfe seiner Frau angewiesen. "Meine Frau hilft mir, ins Bett zu kommen, und ich kann mich nicht anziehen oder meine Schuhe anziehen", sagt er. Seit 2016 leidet Fleischmann, wie er berichtet, an einer Krankheit, die noch keinen Namen hat. Die Ärzte seien ratlos. "Die Ärzte dachten ursprünglich, er hätte eine Form von Parkinson. Aber das ist es nicht. Niemand weiß, was er hat", so seine Frau Mimi. 

"Ich habe alles getan, bin überall gewesen"

"Wenn ich nicht so gelebt hätte, wie ich gelebt habe, und nicht so viel Spaß gehabt hätte, wie ich hatte, wäre es vielleicht anders", sagt er. "Im Moment bin ich wie ein Gemüse." Und deswegen hat Fleischmann einen Entschluss gefasst. In ein paar Wochen will er seinen Qualen mit einer letzten, einer tödlichen Dosis Drogen im Rahmen eines assistierten Suizids in der Schweiz beenden. "Ich nehme einen Drink, schlafe ein und das war's", sagt er. Eine Non-Profit-Organisation, die Menschen, deren Gesundheitszustand schlecht ist, beim selbstgewählten Tod unterstützt, wird ihm dabei zur Seite stehen. Und auch Mimi, seine Frau, wird an seiner Seite sein, wie sie es seit 27 Jahren ist.

Zwei Jahre habe er sich für diesen schweren Entschluss Zeit gelassen. Was er tue, sei keine Schande. Er sagt: "Ich habe alles getan, bin überall gewesen und habe jeden getroffen, den ich treffen wollte." Das Studio 54 war sein Königreich. Nachdem die Besitzer Ian Schrager und Steve Rubell 1980 wegen Steuerhinterziehung verurteilt worden waren, übernahm Fleischmann den Club von seinen Freunden.

Mark Fleischmann
Mark Fleischmann, 1981. Er war der zweite Besitzer des legendären Studio 54.
© Adam Scull / Picture Alliance

Fleischmann: "Ich bereue nichts"

"Wenn man das Studio 54 besaß, war man plötzlich eine Halbberühmtheit", so Fleischman. Um 4 Uhr morgens habe er sich mit einer Gruppe von Leuten in die Limousine gesetzt und sei in die Crisco Disco gefahren, habe Drogen konsumiert und weitergefeiert. "Es gab tolle Musik und überall Sex. Ich ging dorthin, um Frauen aufzureißen. Alle Frauen, die dort hingingen, waren leicht zu haben", sagt er.

Fünf Jahre lang frönte Fleischmann dem Lotterleben, dann war Schluss. 1986 ging er ins Betty Ford Center, machte einen Entzug. "Es kann dich zerstören. Man kann nur eine bestimmte Zeit so leben", so Fleischmann. "Ich mochte es, high zu sein. Also habe ich Drogen genommen und getrunken. Möglicherweise ist dieser [Gesundheitszustand] darauf zurückzuführen, dass ich viel getrunken und Drogen genommen habe." Dennoch bereue er nichts, nicht einen Teil seines Lebens.

Quelle: New York Post

Sie haben suizidale Gedanken? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 erreichbar. Auch eine Beratung über E-Mail ist möglich. Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.

Für Kinder und Jugendliche steht auch die Nummer gegen Kummer von Montag bis Samstag jeweils von 14 bis 20 Uhr zur Verfügung - die Nummer lautet 116 111.

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