Seit Mitte April bekriegen sich Johnny Depp und Amber Heard vor Gericht in Fairfax, Virginia. Dabei wird jede Aussage live übertragen – die ganze Welt sieht zu und erfährt von den intimsten Details ihrer gescheiterten Ehe.
Depp hat Heard, mit der er von 2015 bis 2017 verheiratet war, auf 50 Millionen Dollar (knapp 48 Millionen Euro) Schadenersatz verklagt. Der "Fluch der Karibik"-Star wirft der 36-Jährigen vor, seiner Karriere mit falschen Anschuldigungen der häuslichen Gewalt schwer geschadet zu haben. Hintergrund ist ein Beitrag für die "Washington Post" aus dem Jahr 2018, in dem sich Heard als Opfer häuslicher und sexualisierter Gewalt bezeichnete, ohne Depp dabei namentlich zu nennen.
Heard hat mit einer Gegenklage gegen den 58-Jährigen reagiert und verlangt 100 Millionen Dollar Schadenersatz. Sie hatte Depp vorgeworfen, sie berauscht mit einer Flasche vergewaltigt zu haben. Depp bestritt hingegen, ihr gegenüber jemals Gewalt angewendet zu haben.
Johnny Depp vs. Amber Heard: Wann endet der Prozess?
Begonnen hat der Prozess am 12. April mit den Eröffnungsstatements beider Seiten. Zuerst hörte die Jury die Zeugenaussage von Johnny Depp. Über mehrere Tage sprach der Schauspieler über seine Beziehung mit Heard, wurde sowohl von seinen Verteidigern als auch von ihren befragt. Amber Heard sagte in den vergangenen zwei Prozesswochen aus. Sie schluchzte im Zeugenstand, erwähnte Gewaltvorfälle in der Beziehung und zeichnete ein denkbar negatives Bild ihres Ex-Mannes.
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Neben den zwei Schauspielerin hörte die Jury die Aussagen einiger Personen, die dem Paar entweder nahestanden, oder beruflich mit ihnen zu tun hatten. Der Prozess wird noch bis voraussichtlich 27. Mai gehen. Dann wird die Jury sich zurückziehen und diskutieren. Ursprünglich war das Ende auf den 19. Mai angesetzt, doch wegen der schieren Menge an Beweisen, wurde er verlängert.
Die Jury wird entscheiden, ob Amber Heards Meinungsstück in der "Washington Post" verleumderisch war. Sollten die Geschworenen entscheiden, dass sie ihn verleumdet hat, müsste sie Johnny Depp Schadensersatz zahlen. Während Depp selbst 50 Millionen Dollar verlangt, könnte die Jury eine eigene Empfehlung aussprechen. Entscheiden sie sich zugunsten der "Aquaman"-Schauspielerin, muss sie ihm kein Geld zahlen. Wichtig ist: Bei dem Verleumdungsprozess handelt es sich um einen Zivilprozess, keinen Strafprozess. Somit ist eine Gefängnisstrafe – ganz gleich wie es ausgehen wird – ausgeschlossen.
Quellen: AFP / "New York Times"