Provo Canyon School "Ich wurde gezwungen, meine Beine zu spreizen": Paris Hilton schildert mutmaßlichen Missbrauch im Internat

Paris Hilton
Hotelerbin Paris Hilton
© Michael Tran / AFP
Als 17-Jährige verbrachte Paris Hilton mehrere Monate in einem Internat für schwer erziehbare Jugendliche. Schon mehrfach hat sie darüber gesprochen, wie traumatisch die Zeit war. In einem neuen Interview offenbart sie nun erschreckende Details.

Im September 2020 veröffentlichte Paris Hilton auf ihrem YouTube-Kanal eine Dokumentation mit dem Titel "This is Paris". In dem fast zweistündigen Film berichtete die Hotelerbin vom wohl schlimmsten Jahr ihres Lebens. Als 17-Jährige schickten sie ihre Eltern auf die "Provo Canyon School" in Utah, ein Internat für schwer erziehbare Kinder und Jugendliche. Schon damals sagte Hilton in der Doku: "Ich bin durch die Hölle gegangen" und berichtete von physischen und psychischen Misshandlungen.

Im Interview mit der "New York Times" hat Hilton nun detailliert über die Missbrauchsvorwürfe gesprochen. "Sehr spät in der Nacht, so gegen 3 oder 4 Uhr morgens, brachten sie mich und andere Mädchen in diesen Raum und führten medizinische Untersuchungen durch. Es passierte nicht mit einem Arzt, sondern mit verschiedenen anderen Mitarbeitern. Sie legten uns auf einen Tisch und steckten ihre Finger in uns. Ich weiß nicht, was sie gemacht haben, aber es war definitiv kein Arzt. Es war wirklich beängstigend und etwas, das ich viele Jahre lang verdrängt hatte", sagte Hilton in einem Video.

Auf Twitter schrieb die Amerikanerin: "Unter Schlafentzug und schweren Medikamenten verstand ich nicht, was vor sich ging. Ich wurde gezwungen, mich auf einen gepolsterten Tisch zu legen, meine Beine zu spreizen und eine Untersuchung über mich ergehen zu lassen. Ich weinte, während sie mich festhielten. Sie sagten nur: 'Halt den Mund. Sei still. Hör auf, dich zu wehren'."

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Paris Hilton kämpft dafür, dass das Internat geschlossen wird

Laut Hiltons Schilderungen habe es solche Vorfälle regelmäßig gegeben. Nicht nur sie, auch andere Kinder und Jugendliche des Internats seien demnach Opfer des Missbrauchs geworden. Wie andere ehemalige Schüler nennt sich Hilton eine "Überlebende". "Ich wurde vergewaltigt und ich weine, während ich dies schreibe, weil niemand, insbesondere kein Kind, sexuell missbraucht werden sollte. Meine Kindheit wurde mir gestohlen und es macht mich fertig, dass dies immer noch anderen unschuldigen Kindern widerfährt", twitterte Hilton.

Sie musste in den Neunzigern elf Monate in der "Provo Canyon School" ausharren, als sie 18 war, durfte sie das Internat verlassen. Ihre Mutter und ihr Vater wussten jahrelang nicht, was sie durchgemacht hat. Erst im Zuge der Dreharbeiten für ihre Doku berichtete Hilton ihrer Mutter von ihren traumatischen Erlebnissen.

Seitdem kämpft die Hotelerbin öffentlich dafür, dass das Internat geschlossen wird. Aktueller Eigentümer der Schule ist Universal Health Services. Die Verantwortlichen haben es bereits mehrfach abgelehnt, sich zu den Anschuldigungen aus den Neunzigerjahren zu äußern. Laut der "New York Times" gibt es aktuell mehrere Klagen gegen das Unternehmen und seine Einrichtungen unter anderem wegen sexuellem Missbrauchs durch einen medizinischen Angestellten.

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