Knapp sieben Monate nach dem Tod von Zsa Zsa Gabor ist bekannt geworden, dass dem Nachlassgericht kein Testament der Hollywood-Diva vorliegt. Das Dokument sei "verloren gegangen oder verschwunden", berichtete die US-Sendung "Entertainment Tonight" unter Berufung auf Gerichtsunterlagen. Gabors Witwer, Prinz Frédéric von Anhalt, bestätigte dies der Deutschen Presse-Agentur.
Der gesamte Nachlass sei in einen privaten Vermögenstrust geflossen, erklärte der 74-Jährige. Über dessen Höhe könne er keine Auskunft geben. Das Gericht habe ihn als einzigen Überlebenden als alleinigen Testamentsvollstrecker eingesetzt. "Ich kann über das Vermögen verfügen", sagte von Anhalt. Auf ihn komme noch eine Menge Arbeit zu, etwa die vielen Immobilien im Ausland auf seinen Namen zu überschreiben.
Der gebürtige Deutsche wohnt noch in der Luxusvilla im kalifornischen Bel Air, in die er als achter Ehemann der Schauspielerin Gabor vor mehr als 30 Jahren eingezogen war. Die Immobilie ist bereits zu Gabors Lebzeiten verkauft worden, er kann nach eigenen Angaben aber mindestens noch bis Juni 2018 dort wohnen bleiben.
Prinz Frédéric von Anhalt verdächtigt Gabors Tochter

Wo das Testament der im Dezember vergangenen Jahres verstorbenen Schauspielerin geblieben sein könnte, darüber äußerte Frédéric von Anhalt ebenfalls eine Vermutung. Aus den Gerichtsunterlagen geht hervor, dass der 74-Jährige glaubt, es sei von Gabors Tochter Francesca Hilton gestohlen worden. Sie hätte Zugang zu der Villa gehabt und angebliche ein Interesse daran, den letzten Willen ihrer Mutter anzufechten. Francesca Hilton war das einzige Kind von Zsa Zsa Gabor und stammt aus ihrer 1947 geschiedenen Ehe mit Conrad Hilton. Der Hotelier war Gabors zweiter Ehemann.
Wann Francesca Hilton das Testament entwendet haben soll, darüber machte Frédéric von Anhalt keine Angaben. Denn Francesca Hilton starb bereits knapp zwei Jahre vor ihrer Mutter, im Januar 2015, an den Folgen eines Schlaganfalls.