Die möglichen Neubesetzungen der Spitzenposten in der EU stoßen auf viel Widerstand. Die Vorschläge der europäischen Staats- und Regierungschefs werden harsch kritisiert. So beschwerte sich der frühere SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel sichtlich erbost. Von der Leyens Nominierung sei ein "beispielloser Akt der politischen Trickserei", sagte er dem "Spiegel".
Auch im Netz regt sich Unmut über die Vorschläge. Am deutlichsten wurde Martin Sonneborn. Der Satiriker und Bundesvorsitzende der Partei Die Partei zerlegte in einem viel geteilten Facebook-Post die Nominierten Josep Borrell, Christine Lagarde, Charles Michel und Ursula von der Leyen. Aus seiner Sicht seien die Personalvorschläge eine "Parade der Inkompetenz".
Sonneborn: "Parade der Inkompetenz"
Als Argumente zählte Sonneborn von jedem der vier nominierten Politiker jeweils ein Beispiel auf, warum sie für ihre Posten seiner Ansicht nach ungeeignet sind. Der Spanier Borrell musste beispielsweise als Präsident des Europäischen Hochschulinstituts zurücktreten, weil er vergessen hatte, ein 300.000-Euro-Jahreseinkommen bei einem Energieversorger anzugeben. "Soll der Außenbeauftragter der EU werden?", fragt der Satiriker deshalb.
Vor allem bei Ursula von der Leyen macht Sonneborn deutlich, was er von ihrer Nominierung hält: "Ursula von der Leyen, eine erfolglose deutsche Ministerin, die lediglich durch einen irren Hang zu überteuerten Beratern, Missmanagement und Euphemismen aufgefallen ist, und die von den illiberalen Visegrad-Staaten gestützt wird, die zuvor den konservativen Sozialdemokraten Timmermans als linksradikal abgelehnt hat, soll EU-Kommissionspräsidentin werden?"
Facebook-Post von Martin Sonneborn geht viral
Aus diesen Gründen fordert er abschließend mit einem lustigen Wortspiel, "Europa nicht den Leyen" zu überlassen. Für seinen Beitrag bekommt Sonneborn viel Zustimmung. Der Post wurde inzwischen fast 10.000 Mal geteilt und tausendfach kommentiert. Ein Facebook-Nutzer etwa schrieb passend: "Unschönes schön zusammengefasst!"
