Nachdem die Schweiz mit Nemo im vergangenen Jahr beim ESC in Malmö gewonnen hatte, richtet sie dieses Jahr die 69. Ausgabe des ESC aus. Die Halbfinal-Shows finden am Dienstag und Donnerstag statt, das Finale schließlich am kommenden Samstag. Deutschland geht mit dem Geschwisterduo Abor & Tynna und dessen Song "Baller" ins Rennen. Klarer Favorit ist die für Schweden antretende Band KAJ mit ihrem spaßigen Sauna-Song "Bara Bada Bastu".
In der Schweiz hatte 1956 der erste Grand Prix Eurovision de la Chanson européenne stattgefunden, wie der Musikwettbewerb damals hieß. 1989 wurde er dort ein zweites Mal ausgerichtet. Mit Basel wurde dieses Mal ein Ausrichtungsort ausgewählt, der nah an den Grenzen zu Deutschland und Frankreich liegt.
Der Umzug am Sonntag wurde begleitet von israelkritischen Protesten. Vor dem Baseler Rathaus wurden etwa ein Dutzend Palästinenserflaggen geschwenkt. Auf einem Transparent war die Forderung an Israel nach einer Öffnung der Grenzen des Gazastreifens zu lesen, um Hilfslieferungen in das Palästinensergebiet zu ermöglichen.
Für Israel tritt dieses Jahr beim ESC die Sängerin Juval Raphael an. Sie hatte den Großangriff auf Israel überlebt, mit dem die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober 2023 den Gaza-Krieg ausgelöst hatte. Die 24-Jährige versteht ihren Wettbewerbssong "New Day Will Rise" als Botschaft der Heilung und Solidarität. Als Raphael am Sonntag aus dem Baseler Rathaus trat, schwenkte sie eine Israel-Flagge und warf der Menge Kusshände zu.
Der letztjährige ESC-Gewinner Nemo hat sich den Forderungen angeschlossen, Israel wegen dessen massiven militärischen Vorgehens im Gazastreifen und der Blockade von Hilfslieferungen an die dort lebende Zivilbevölkerung vom ESC auszuschließen. Israels Vorgehen stehe grundlegend im Widerspruch zu den "Werten, die die Eurovision hochzuhalten behauptet: Frieden, Einigkeit und Respekt der Menschenrechte", sagte Nemo am Donnerstag der "Huffington Post".