Selenskyj fordert nach USA-Besuch 25 Patriot-Luftabwehrsysteme

Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus
Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus
© AFP
Während die Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern durch die USA vorerst nicht in Sicht ist, hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj 25 Patriot-Luftabwehrsysteme zur Verteidigung gegen russische Luftangriffe gefordert. "Das sind 25 Systeme, die wir brauchen", sagte Selenskyj in am Montag veröffentlichten Aussagen vor Journalisten in Kiew. Der Staatschef äußerte zudem seine Bereitschaft, an einem angekündigten Treffen zwischen Kreml-Chef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump in Budapest teilzunehmen, kritisierte jedoch den Ort des Treffens.

"Wenn ich nach Budapest eingeladen werde (...), werden wir uns auf das eine oder andere Format einigen", sagte Selenskyj. Dabei könne es sich entweder um ein Treffen zu dritt handeln, oder jeweils um separate Zweier-Treffen zwischen Trump und Putin sowie Trump und ihm.

Der ukrainische Präsident kritisierte zugleich die Wahl der ungarischen Hauptstadt Budapest als Ort des Treffens. "Ich glaube nicht, dass ein Ministerpräsident, der die Ukraine überall blockiert, etwas Positives für die Ukrainer tun oder auch nur einen ausgewogenen Beitrag leisten kann", sagte Selenskyj in Bezug auf den ungarischen Regierungschef Viktor Orbán.

Bei Gesprächen mit Trump und Waffenproduzenten in den USA vor wenigen Tagen hatte Selenskyj die Notwendigkeit entschlossener Schritte gegenüber Moskau unterstrichen. Trump hatte eine Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern an die Ukraine aber vorerst abgelehnt.

Russland hat in den vergangenen Wochen seine Angriffe auf die zivile Infrastruktur der Ukraine verstärkt, tausende Menschen sind angesichts des nahenden Winters ohne Strom und Heizung. Im Gegenzug hat die Ukraine ihre Angriffe auf die westlichen Grenzregionen Russlands sowie auf dessen Öl- und Gasanlagen intensiviert.

In der Nacht zum Montag meldete Russland Angriffe auf die russische Grenzregion Belgorod. Der Regionalgouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, erklärte im Onlinedienst Telegram, zwei Zivilisten seien getötet worden. Eine feindliche Drohne habe Sprengladungen auf einen landwirtschaftlichen Betrieb abgeworfen.

AFP