Magdeburg, März 2006
Die Staatsanwaltschaft Magdeburg erhebt am 1. März Anklage gegen vier rechtsextreme Jugendlichen im Alter von 14 bis 19 Jahren wegen gefährlicher Körperverletzung. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, im Januar 2005 einen zwölfjährigen dunkelhäutigen Jungen in Pömmelte (Landkreis Schönebeck) auf offener Straße geschlagen, getreten, gequält und gedemütigt zu haben. Die Täter sollen dem Kind eine glühende Zigarette ins Gesicht gedrückt und das Opfer gezwungen haben, ihre Stiefel zu lecken.
Halle, März 2006
Ein 26-jähriger Mann und ein 17-jähriges Mädchen überfallen am 8. März einen Schwarzafrikaner. Der Mann trägt leichte Verletzungen davon. Der 26-jährige ist als Rechtsradikaler bekannt. Gegen ihn liegt ein Haftbefehl wegen Volksverhetzung vor.
Cottbus, März 2006
Zwei Asylbewerber aus dem Tschad werden nachts in einem Bus von zwei Rechtsradikalen angegriffen. Eines der Opfer wird so heftig getreten, dass es aus dem Bus auf die Straße fliegt. Das zweite Opfer wird ins Gesicht geschlagen und zieht sich eine geschwollene Lippe zu. Rheinsberg, März 2006: Drei Männer grölen vor dem Haus einer Vitnamesin: "Ausländer raus" und treten die Kellerfenster ein.
Gräfenhainichen, Januar 2006
Sechs Rechtsradikale im Alter von 15 bis 19 gehen am Neujahrstag mit Holzknüppeln und Bierflaschen auf zwei Vitnamesen los. Die Opfer tragen Blutergüsse und Schnittwunden davon. Kurz vor dem Überfall soll die Tätergruppe ausländerfeindliche Parolen gegrölt haben. Nach dem Überfall findet die Polizei bei Hausdurchsuchungen Maschinengewehre und rechtsextreme CD’s.
Cottbus, Dezember 2005
Unbekannte Neonazis werfen am 8. Dezember nachts im Büro der Brandenburger SPD-Landtagsabgeordneten Martina Münch die Fensterscheiben ein. Zu dem Anschlag bekennt sich ein "NS-Aktionsbündnis Cottbus".
Halle, September 2005
Vier Fahrkartenkontrolleure verprügeln und beschimpfen einen Afrikaner in der Straßenbahn mit rassistischen Ausdrücken. Der Afrikaner, der einen gültigen Fahrausweis hatte, trägt leichte Verletzungen davon.
Eisenhüttenstadt, September 2005
Zwei Jugendliche im Alter von 18 und 19 Jahren greifen einen 19-jährigen Polen an. Die Männer schlagen, treten und beschimpfen ihr Opfer als "Juden", "polnischen Lappen" und "Scheiß Polen".
Juli 2005, Gera
Zehn Rechtsradikale im Alter von 18 bis 27 Jahren überfallen in der Innenstadt ein türkisches Cafe und greifen die Besucher an. Sie schlagen mit Zaunlatten auf die Gäste ein. Zwei werden mit Kopfverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert.
Cottbus, Mai 2005
Zwei Männer beleidigen einen 57-jährigen Inder mit rassistischen Sprüchen und verprügeln ihn. Cottbus, April 2005 Ein 23-jähriger Deutscher schlägt einen 16-jährigen Afghanen in einem Nachtbus die Faust ins Gesicht und beschimpft ihn mit rassistischen Ausdrücken.
Juni 2000, Halle
Drei Skinheads treten am 11. Juni auf Mosambikaner Alberto Adriano ein. Er stirbt drei Tage nach dem Überfall an seiner schweren Verletzungen. Das Oberlandesgericht Halle verurteilt die Täter zu Jugendstrafen und zu lebenslanger Haft.
Guben, Febraur 1999
Auf der Flucht vor Skinheads tritt der Algerier Omar Ben Noui am 13. Februar die Glastür eines Wohnhauses ein. Seine Hauptschlagader wird verletzt. Der Algerier verblutet. Die Rechtsradikalen werden im November zu Strafen bis zu drei Jahren verurteilt.
Trebbin, September 1996
Zwei Skinheads schlagen einen italienischen Maurer am 30. September mit einem Baseballschläger zusammen. Der Mann wird so schwer verletzt, dass er körperlich und geistig behindert bleibt. Die beiden Täter werden 1997 zu Haftstrafen von acht und 15 Jahren verurteilt.
Mahlow, Juni 1996
Neonazis bewerfen das Auto von drei Briten, die aus Jamaika stammen, am 16. Juni mit einem Stein. Der Wagen prallt gegen einen Baum. Eines der Opfer wird so schwer verletzt, dass es querschnittsgelähmt bleibt. Die drei Rädelsführer werden zu mehreren Jahren Haft verurteilt.
Magdeburg, Mai 1994
Rechtsradikale Jugendliche machen am 12. Mai Jagd auf Ausländer. Dabei werden sechs Afrikaner und Türken verletzt. Die Täter werden am 22. Juli des gleichen Jahres zu mehrjährigen Jugendstrafen verurteilt.
Dolgenbrodt, November 1992
In dem brandenburgischen Ort geht ein Asylbewerberheim am 1. November in Flammen auf. Der Fall sorgt für Schlagzeilen, weil der Verdacht im Raum steht, dass Dorfbewohner Geld gesammelt und rechtsradikale Jugendliche für den Anschlag angeworben haben sollen.
Rostock, August 1992
Hunderte von Gewalttätern greifen mit Steinen, Molotowcocktails und Feuerwehrskörpern eine Aufnahmestelle für Asylbewerber in Roststock-Lichtenhagen an.
Hoyerswerda, September 1991
Rechtsradikale greifen am 17. September unter dem Beifall der Anwohner ein Ausländerwohnheim an. Die Polizei wird der Lage nicht Herr. Die Ausländer werden mit Bussen evakuiert.
Dresden, April 1991
Der Mosambikaner Jorge Gomondai wird in der Straßenbahn von Skinheads angegriffen und stürzt aus ungeklärten Gründen aus der Straßenbahn. Am 6. April erliegt er seinen Verletzungen. Das Landgericht Dresden verurteilt die jugendlichen Täter 1993 zu Strafen bis zu zweieinhalb Jahren.
Eberswalde, November 1990
Skinheads treten auf den Angolaner Amadeu Antoio ein. Das Opfer stirbt Tage später im Krankenhaus. Die jugendlichen Täter werden 1992 zu Freiheitsstrafen bis zu vier Jahren verurteilt.