Australien erlebt momentan den nassesten Sommer seit 30 Jahren. Extremer Regenfall hat in den vergangenen Tagen bereits zu verheerenden Überschwemmungen im Osten des Landes geführt. Davon betroffen sind die Bundesstaaten Queensland und New South Wales. Bisher forderten die Fluten drei Todesopfer, zehn Personen gelten als vermisst.
Bei der Feuerwehr und den Rettungsdiensten in Queensland gingen in den vergangenen Tagen über hundert Notrufe ein, die Retter rückten zu dutzenden Einsätzen aus. Für drei Menschen kam jede Hilfe zu spät. Die Fluten erfassten zwei Auto- und einen Motorradfahrer, die in den Wassermassen ertranken.
Gefährliche Sturzfluten in Australien
In Sydney habe man in diesem Sommer laut dem Wetterzonen-Meteorologen Ben Domensino eine Rekordmenge von 570 mm Niederschlag gezählt – so viel wie zuletzt 1991. Bereits am Mittwoch galten 15 Staudämme in Queensland als überlastet. Mehrere Regionen in dem Bundesstaat stehen komplett unter Wasser.

In der Nacht zu Freitag sind weitere exzessive Mengen Niederschlag gefallen. Gebietsweise bis zu 200 mm innerhalb von 24 Stunden. Zum Vergleich: In Hamburg fielen vergangenen August den ganzen Monat über 110 mm. Das erneute Unwetter im Osten Australiens könnte lebensgefährliche Überschwemmungen nach sich ziehen. Der Starkregen dauert laut dem "Bureau of Meteorology Queensland" noch immer an. "Es entwickelt sich eine gefährliche Situation mit lebensbedrohlichen Sturzfluten", warnen die Experten.
Wie "Sky News Australia" berichtet, sei das Wasser im Burnett River über Nacht so weit angestiegen, dass inzwischen ganze Städte im Süden von Queensland von den abgeschnitten worden sind. Dutzende Straßen seien laut "Guardian" nicht mehr befahrbar. Und noch immer ist keine Entwarnung in Sicht. Am Freitag und Samstag erwartet das "Burea of Meteorology" weiterhin starke Winde, heftigen Regenfall und infolgedessen Sturzfluten.
"Tragödie" in Australien
"Eine gefährliche Situation, da sehr starke Regenfälle auf bereits gesättigte Böden fallen", sagt Dean Narramore, einer der Experten des "Bureau of Meteorology" dem "Guardian". Tom Saunders, Chefmeteorologe bei "Sky News" rechnet mit "Niederschlagssummen von über 300 mm und Erdrutschen". Der Regen könnte vor allem Häuser in der Nähe von Flüssen und Bächen überfluten.
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Die Behörden appellieren an alle Bewohner in den betroffenen Bundesstaaten, möglichst nicht das Haus zu verlassen und sich nicht mit dem Wagen fortzubewegen. Queenslands Regional-Premierministerin Annastacia Palaszczuk sprach von einer "Tragödie", die für die Jahreszeit sehr ungewöhnlich sei. Der extreme Regenfall ist laut Saunder auf einen sehr feuchten östlichen Luftstrom vor dem Korallenmeer zurückzuführen. Dieser solle sich ab Samstag abschwächen. Mit Überflutungen sei aber noch das ganze Wochenende zu rechnen.
Quellen: afp, "Bureau of Meteorology Queensland", "Sky News Australia", "Statista", "The Guardian"