Bauarbeiter unter Trümmern begraben Sieben Tote bei Einsturz in Bangladesch

Bei dem Einsturz einer vierstöckigen Lagerhalle in Bangladesch wurden dutzende Bauarbeiter unter den Trümmern aus Beton begraben. Sieben Menschen starben - 47 der Geretteten sind schwer verletzt.

Die Zahl der getöteten Bauarbeiter ist nach dem Einsturz eines Zementfabrik-Rohbaus in Bangladesch auf sieben gestiegen. 55 Menschen hätten lebend aus den Trümmern in Mongla im Südwesten des Landes gezogen werden können, ehe die Rettungsarbeiten am Freitag abgeschlossen worden seien, sagte Polizeisprecher Nizamul Hoque Molla. Das Dach der vierstöckigen, noch im Bau befindlichen Lagerhalle war am Vortag auf Dutzende Bauarbeiter gestürzt.

47 der Geretteten mussten in die umliegenden Krankenhäuser gebracht werden. Zunächst waren noch zahlreiche weitere Menschen unter den tonnenschweren Betonteilen vermutet worden. "Die Retter haben die Trümmer mit Hilfe von Baggern und Kränen beiseite geräumt, aber niemanden mehr eingeschlossen gefunden", sagte der örtliche Beamte Abu Taleb Hawladar der Deutschen Presse-Agentur. Bei der zuständigen Verwaltung sei auch keine Vermisstenanzeige eingegangen. 

Regierung verspricht 250 Euro pro Toten

Feuerwehrmann Mizanur Rahman, der vor Ort hilft, hatte die Zahl der Vermissten zunächst mit mindestens 35 beziffert. Auch Überlebende und Anwohner hatten gesagt, dass sich insgesamt etwa 100 Menschen in dem Gebäude aufgehalten hätten. Das Gebäude sei wahrscheinlich wegen Baumängeln eingestürzt, sagte der örtliche Abgeordnete Talikder Abdul Khaleque. Die Regierung versprach den Familien der Toten umgerechnet rund 250 Euro; die Zementfabrik kündigte an, ihnen etwa 1200 Euro zu zahlen.

Bei dem schlimmsten Fabrikunglück in der Geschichte Bangladeschs im Mai 2013 waren mindestens 705 Menschen gestorben. Das Unglück in Savar, einem Vorort der Hauptstadt Dhaka, sorgte für massive Proteste gegen die Arbeitsbedingungen und mangelnden Sicherheitsvorkehrungen in den Textilfabriken Bangladeschs. Der Fall sorgte weltweite für Aufregung, nicht zuletzt weil westliche Firmen wie die irische Billigmodekette Primark in der Fabrik produzierten. Der Imageschaden war hoch - einige Firmen versprachen den Opfern massive Entschädigungen.

DPA
lie/DPA

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