Zwei somalische Piraten sind von der britischen Marine im Golf von Aden erschossen worden. Die Seeräuber hätten zuvor versucht, ein dänisches Schiff zu kapern, teilte das Verteidigungsministerium am Mittwochabend in London mit. Ein dritter Mann, ein verletzter Jemenit an Bord des Piratenbootes, sei bei dem Vorfall am Dienstag trotz Behandlung eines Schiffsarztes gestorben.
Nach Angaben des Ministeriums setzte die Marine Schlauchboote von der Fregatte "HMS Cumberland" aus, um die unter jemenitischer Flagge fahrende Dhau der Piraten zu entern. Bevor die Marine-Angehörigen aber an Bord des Schiffes gehen konnten, sei es zu einem Schusswechsel gekommen. Der Zwischenfall habe gut hundert Kilometer südlich der Küste des Jemens stattgefunden.
Unklar war, ob der getötete Jemenit bei dem Gefecht getroffen oder bereits zuvor verwundet worden war. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte, die Piraten seien zur Selbstverteidigung getötet worden. Die "HMS Cumberland" patrouilliert im Golf von Aden im Rahmen einer Nato-Operation. Den Berichten nach hatten die Piraten auf das dänische Schiff gefeuert und zweimal versucht, es zu kapern.
Unterdessen brachten Piraten vor der Küste des Jemens binnen weniger Wochen ein zweites türkisches Handelsschiff in ihre Gewalt. Die türkischen Behörden hätten Marineverbände der Nato um Hilfe gebeten, berichteten türkische Zeitungen am Donnerstag. Die am Vortag entführte "Karagöl" sei mit 14 Mann Besatzung und chemischem Material als Ladung auf dem Weg nach Indien gewesen. Im vergangenen Monat hatten Piraten vor dem Horn von Afrika bereits einen ersten türkischen Frachter gekapert.
In dem Seegebiet haben Piraten in diesem Jahr bereits mehr als 30 Schiffe in ihre Gewalt gebracht. Sie erpressen von den Regierungen der Herkunftsländer oder von den Schiffseignern hohe Lösegelder. Die somalische Küste gilt wegen zahlreicher Piratenüberfälle als eines der gefährlichsten Gewässer für die internationale Schifffahrt.