In Griechenland blickt man deutlich gelassener auf eine drohende Energieknappheit als etwa in Deutschland. "Wir brauchen keine Heizung", sagt der Bürgermeister der kretischen Hafenstadt Chania, Panagiotis Simandirakis gegenüber der "Bild"-Zeitung.
Und deshalb: "Wir laden jeden Deutschen ein, der in diesem Winter zu uns kommen möchte, um hier zu leben – fern der Krisen. Chania ist der perfekte Ort, um einen Krisen-Winter zu überstehen: warme, herzliche Menschen und vielleicht das beste Ganz-Jahres-Klima in ganz Europa", führt Simandirakis fort. Der Immobilienmakler Yannis Kriaras bestätigt: eine Gas-Krise gebe es in Griechenland nicht. Stattdessen gebe es dem Bericht zufolge genügend günstige Wohnungen und Ferienhäuser für die Wintermonate.
Demnach ist gerade die Ferieninsel Kreta im Süden des Landes ein geeigneter Ort, um die Wintermonate fernab der drohenden Gas-Krise zu überstehen. Tatsächlich ist das Klima mild und bringt viele Sonnentage. In den kältesten Monaten des Jahres, dem Januar und Februar, liegt die Durchschnittstemperatur in Heraklion auf Kreta bei mindestens zwölf Grad. Ähnlich sieht es auch in anderen Regionen Griechenlands aus – vor allem im Süden des Landes. Zusätzlich sorgt das jährliche Alkyonidis-Phänomen in der Winterzeit für zehn heiße Tage.
Der griechische Tourismusminister Vassilis Kikilias bestätigt der Zeitung: "Für Herbst und Winter wäre es für uns Griechen eine große Freude, deutsche Rentner zu begrüßen, die einen 'mediterranen Winter' mit griechischer Gastfreundschaft, mildem Wetter und hochwertigen Dienstleistungen erleben möchten." Und: "Wir werden hier auf Sie warten", fügte der Minister hinzu.
Befürchtungen vor einer drohenden Gas-Krise steigen
In Europa steigen derzeit die Befürchtungen vor einer drohenden Gas-Krise. Die Gasversorgung von Seiten Russlands hat sich bereits deutlich verringert, wie die EU-Kommission mitteilt. Und nun gebe es mittlerweile ein "erhebliches Risiko", dass Russland in diesem Jahr Gaslieferungen nach Europa stoppt, heißt es. Auch die Internationale Energieagentur (IEA) warnte am Dienstag bereits vor einem schwierigen Winter in Europa. "Dieser Winter wird in Europa sehr, sehr schwierig werden", so IEA-Direktor Fatih Birol.
Die EU-Kommission hat daher bereits einen Entwurf für einen Notfallplan erarbeitet, wonach öffentliche Gebäude, Büros und kommerzielle Gebäude ab Herbst bis maximal 19 Grad beheizt werden sollen. Auch Haushalte werden dazu aufgerufen, freiwillig ihren Verbrauch zu reduzieren.
Die Auswirkungen eines möglichen Gaslieferungsstopps für die Mitgliedsstaaten hängen demnach von der Abhängigkeit vom russischen Gas ab. Deutschland gehört hier zu den am stärksten betroffenen Ländern. In südeuropäischen Ländern wie Griechenland dürfte eine Gas-Krise aufgrund des milden Klimas hingegen lang nicht so schlimm ausfallen.
Sechs Rezepte aus Kreta, die Sie unbedingt probieren sollten

Zutaten:
1 kg mittelgroße Auberginen, 1 rote Spitzpaprika, 2 Knoblauchzehen, 2–3 EL Weißweinessig, 4 EL Olivenöl, 2 Frühlingszwiebeln, 1⁄2 Bund Petersilie, Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Zubereitung:
Den Backofen auf 180 °C Umluft vorheizen.
Die Auberginen mehrmals mit einem Messer einstechen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen (etwas Platz für die Paprika lassen) und in den Backofen schieben. Anschließend auch die Spitzpaprika einstechen und nach etwa 10 Minuten zu den Auberginen auf das Blech legen.
Sobald die Auberginen und die Paprika weich sind (nach etwa 30 Minuten), aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Anschließend schälen und nach Belieben klein schneiden oder in einem Mixer pürieren und in eine Schüssel geben.
Durchgepressten Knoblauch, Weißweinessig und Olivenöl hinzu- fügen und alles gut vermischen. Frühlingszwiebeln und Petersilie fein hacken und unterrühren.
Das Püree mit Salz und Pfeffer abschmecken und servieren.
Quellen: Bild, Griechischer Wetterdienst EMY, mit Material der dpa