Pizza, Pasta und Co. Italien will seine Küche zum Kulturerbe ernennen lassen – auch zum Schutz vor Pizza Hawaii

Italienische Küche soll Kulturerbe werden
Die italienische Küche soll immaterielles Kulturerbe werden (Symbolbild)
© Oleksandr Latkun / Picture Alliance
Weil die italienische Küche inzwischen zu stark entfremdet werde, will das zuständige italienische Ministerium Pizza, Pasta und Co. von Unesco in das offizielle Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufnehmen lassen. Dafür wurde nun ein Dossier erstellt. 

Der Italienische Minister für Landwirtschafts-, Ernährungs- und Forstpolitik, Francesco Lollobrigida, hat es sich zum Ziel gemacht, die Italienische Küche zu schützen. "Die italienische Kulinarik ist ein Schatz und muss verteidigt werden", zitiert das Magazin "Watson" Lollobrigida. Deshalb hat sein Ministerium nun ein Dossier erstellt, dass die Unesco davon überzeugen soll, die italienische Küche, mit Pizza, Pasta und Co. in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufzunehmen. 

Pizza Hawaii für Italien "ein echtes Sakrileg"

Dieser Wunsch kommt nicht plötzlich. Denn auch der Landwirtschaftsverband Coldiretti hat sich bereits darüber beschwert, dass italienische Gerichte im Ausland zu stark verändert werden würden, wodurch das ursprüngliche Gericht nicht mehr erkennbar sei. Als Beispiel nennen sie hier die Pizza Hawaii. Eine Pizza belegt mit Tomaten, Mozzarella, gekochtem Schinken und – ganz schlimm – Ananas. Denn diese sei als Dessert ganz in Ordnung, aber als Belag nicht. Das zitiert das Magazin "Watson". 

Und auch das US-amerikanische Gericht "Mac and Cheese" bei dem Nudeln mit geschmolzenem Käse vermischt werden, ist dem italienischen Landwirtschaftsverband ein Dorn im Auge. Denn auch hier hat das Gericht nichts mehr mit der italienischen Pasta-Tradition gemeinsam. "Deshalb ist es wichtig, die italienische Küche mit der Anerkennung als Unesco-Erbe in der Welt zu schützen", erklärte der Coldiretti-Präsident Ettore Prandini laut dem Magazin "Watson". 

Und auch die Regierung in Rom unterstützt die Kandidatur der italienischen Küche. Das Online Netzwerk "OE24" zitiert den Kulturminister Gennaro Sangiuliano zum Start der Initiative: "Von mir wird es volle Unterstützung geben, denn die italienische Küche bedeutet, die Idee der Lebensqualität und des italienischen Lebens zu fördern, das sich aus Kunst, Kultur, Landschaften, Denkmälern, aber auch Erfahrungen wie solchen zusammensetzt wie die der Food Excellence." Das eingereichte Dossier wird nun vom Außenministerium in Rom an die Unesco weitergeleitet. Der Bewerbungsprozess soll bis spätestens 2025 abgeschlossen sein.

Quellen: Watson, ORF, OE24

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