Sie waren schon reich und wollten noch mehr: Genau dadurch sind Reiche und Promis dem Betrüger Jürgen Harksen in die Falle gegangen. Er starb am Dienstag mit 63 Jahren an seinem langjährigen Wohnort Palma de Mallorca, sagte sein Anwalt Gerhard Strate am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur und bestätigte damit entsprechende Berichte des "Hamburger Abendblatts" und der "Bild". Laut "Bild" litt Harksen an einer Leberzirrhose durch langjährigen Alkoholmissbrauch.
Der gebürtige Flensburger Harksen hatte Ende der 80er- und Anfang der 90er-Jahre zu den schillerndsten Gestalten auf dem so genannten grauen Kapitalmarkt gehört. Die Anleger, die geblendet waren vom luxuriösen Lebensstil des Finanzjongleurs, fielen auf Renditeversprechen von bis zu 1300 Prozent herein. Harksens Opfer waren aber keineswegs nur "Zockernaturen". Neben Fußballprofis, Prominenten aus der Musikszene, Ärzten und Apothekern zählten auch führende Wirtschaftsgrößen zu den Geschädigten. Prominentestes Harksen-Opfer ist Pop-Millionär Dieter Bohlen. Er will "Mister Money" – wie Harksen Anfang der 90er-Jahre in einschlägigen Kreisen genannt wurde – drei Millionen Mark gegeben und nie wiedergesehen haben.
Bohlen, Lindenberg und Co.: Jürgen Harksen und die Promiwelt

Jürgen Harksen wegen Betrugs verurteilt
Nach seiner Flucht Ende 1993 nach Südafrika hatte sich der Geschäftsmann mit dem Faible für teure Autos und wilde Partys durch Tricks und juristische Winkelzüge jahrelang der deutschen Strafverfolgung entzogen. 2002 lieferte Südafrika ihn nach Deutschland aus, wo er im April 2003 wegen Betrugs zu sechs Jahren und neun Monaten Haft verurteilt wurde.
In dem 2010 ausgestrahlten ARD-Zweiteiler "Gier" hatte sich Regisseur Dieter Wedel von Harksens Lebensgeschichte inspirieren lassen, mit Ulrich Tukur in der Hauptrolle.
Hinweis: Dieser Artikel wurde nach Bestätigung seines Todes aktualisiert.