45 Grad Celsius Hitzewelle in Pakistan: Mehr als 500 Tote

Ausnahmezustand in Pakistan: Die andauernde Hitzewelle bricht jahrzehntealte Temperaturrekorde, fällt mit dem Fastenmonat Ramadan zusammen - und forderte bereits rund 500 Menschenleben. 

Bei einer Hitzewelle während des islamischen Fastenmonats Ramadan sind im Süden Pakistans mehr als 500 Menschen ums Leben gekommen. Allein in der Hafenstadt Karachi starben nach neuesten Behördenangaben in den vergangenen Tagen 450 Menschen. Stromausfälle und Probleme mit der Wasserversorgung verschärften die Lage.

Am Samstag waren die Temperaturen in Karachi auf 45 Grad Celsius gestiegen - sie lagen damit nur zwei Grad unter dem Rekord im Jahr 1979. Regelmäßige Stromausfälle und die dadurch nur unregelmäßig arbeitenden Pumpen für die Wasserversorgung machten die Hitze in der Stadt noch unerträglicher. Ministerpräsident Nawaz Sharif hatte zuvor die Stromversorger gewarnt, dass er während des Ramadan keine Stromsperren dulden werde. Während des Fastenmonats dürfen die Gläubigen von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang nichts essen oder trinken.

Universität verschiebt Examen um einen Monat

Die Provinzregierung rief für alle Krankenhäuser den Notstand aus. Urlaubstage für Ärzte und Pflegepersonal wurden gestrichen und die Arzneimittelvorräte aufgestockt. Allein im staatlichen Jinnah-Hospital in Karachi starben nach Angaben des Leiters der Notaufnahme seit Samstagabend mehr als hundert Menschen an Hitzeschlag. Die Hitzetoten sprengten die Kapazitäten in der Leichenhalle der größten pakistanischen Wohlfahrtsorganisation, Edhi.  Die Universität von Karachi verschob unterdessen alle Examen vorsorglich um mindestens einen Monat. Nach Angaben des Wetterdienstes dürften die Temperaturen in den kommenden Tagen allerdings wieder sinken.

Im Nachbarland Indien hatte es im Mai eine Hitzewelle gegeben, in deren Verlauf mehr als 2200 Menschen starben.  

tim/DPA/AFP

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