Die Rekordhitze in Südasien hat in den vergangenen zwei Monaten mehr als 390 Menschen das Leben gekostet. Die Behörden in den betroffenen Ländern Indien, Pakistan und Bangladesch rechneten jedoch am Donnerstag mit einem Einsetzen des Monsun-Regens, der in der kommenden Woche Erleichterung bringen sollte.
In der indischen Hauptstadt Neu-Delhi kollabierten am Mittwoch mindestens sieben Menschen und starben. Weitere 16 erlagen in den nördlichen Provinzen Punjab und Haryana den Folgen der Hitze. Insgesamt starben damit nach offiziellen Angaben seit Beginn der Hitzewelle 300 Inder an deren Folgen. Die Behörden erklärten, bei den meisten Opfern handele es sich um ältere oder arme Menschen, die sich nicht ausreichend vor den hohen Temperaturen schützen könnten. In Neu-Delhi, Punjab und Haryana stieg das Thermometer am Mittwoch auf 45 Grad.
In einigen Orten in Nordindien wurde bereits das Wasser knapp. Hinzu kamen Stromausfälle, die die Pumpen lahm legten. In Haryana blockierten Einwohner am Mittwoch mehrere Stunden eine Hauptstraße, um gegen die Ausfälle zu protestieren. Die Behörden forderten die Menschen auf, angesichts der Hitze viel zu trinken, sich möglichst drinnen aufzuhalten und draußen den Kopf zu bedecken.
Im benachbarten Pakistan stiegen die Temperaturen sogar auf 48 Grad. Innerhalb einer Woche erlagen mehr als 60 Menschen der Hitze. Die meisten erlitten einen Hitzschlag oder waren ausgetrocknet, wie die Gesundheitsbehörden erklärten. In Bangladesch gab es 32 Todesopfer. Mit dem Einsetzen des ersten Regens gingen die Temperaturen dort jedoch leicht zurück. Meteorologen erklärten, der Regen werde in der kommenden Woche den Norden des Subkontinents erreichen.