Tiere im Einsatz für ihre Armeen haben in Russland und den USA eine lange Tradition. So soll die russische Marine aktuell trainierte Delfine im Krieg gegen die Ukraine einsetzen. Aber auch Seelöwen und Wale werden noch heute zur Spionage abgerichtet.
Auch Wale im Einsatz Dressiert vom Militär: So werden Delfine und Seelöwen für den Krieg ausgebildet

Delfine, Seelöwen, Wale: Wie Russland und die USA seit Jahrzehnten Tiere im Krieg einsetzen
© picture alliance / dpa | Julia Ude/PIZ Marine / Picture Alliance
Sehen Sie im Video: Delfine, Seelöwen, Wale – wie Russland und die USA seit Jahrzehnten Tiere im Krieg einsetzen.
Tiere werden schon seit langer Zeit in Kriegen eingesetzt. Ob Hannibals Elefanten in der Schlacht gegen die Römer, Pferde, die Soldaten und militärisches Gerät transportieren oder sogar trainierte Ratten, die Minen finden.
Doch nicht nur an Land, sondern auch im Wasser werden Tiere von Armeen eingesetzt. So werden beispielsweise Delfine, Seelöwen oder Wale auch heute noch zur Spionage abgerichtet.
So können dressierte Seelöwen Terroristen, Spione oder feindliche Marinetaucher unter Wasser aufspüren – und sogar Alarm schlagen. Hier im Bild: Seelöwe „Jack“ mit dem ehemaligen Fregattenkapitän Arne Krüger von der deutschen Marine.
Auch das US-Militär setzt seit Jahrzehnten Delfine ein – schon im Vietnam- und im Irakkrieg waren trainierte Tiere im Einsatz. Die schnellen und geschickten Meeressäuger orientieren sich unter Wasser mit hochfrequentierten Klicklauten, mit denen sie sich ein genaues Bild ihrer Umgebung machen können. Das gleiche gilt auch für Wale. Seit der Zeit des Kalten Krieges helfen sie dem US-Militär, U-Boote auszuspionieren. Dazu bringen die Soldaten den Säugetieren eine Kamera am Körper an.
Doch Delfine werden nicht nur zum Suchen eingesetzt, sondern auch zum Angriff. So können sie Minen gegen feindliche Schiffe absetzen. Das US-Militär hat den Tieren außerdem beigebracht, wie sie Tauchern das Mundstück entreißen und sie mit Messern, die den Tieren vorher an die Flossen gebunden werden, angreifen können.
Auch die russische Marine soll aktuell trainierte Delfine im Krieg gegen die Ukraine einsetzen. Satellitenaufnahmen zeigen zwei schwimmende Delfin-Becken im Hafen von Sewastopol – dem Flottenstützpunkt der russischen Marine auf der Krim. Experten vermuten, dass die Tiere unter anderem zur Abwehr von feindlichen Marine-Tauchern abgerichtet sind.
Die Delfin-Armee der Russen wurde bereits zu Sowjetzeiten aufgebaut. Mit dem Zerfall der Sowjetunion wurde sie zunächst der Ukraine übergeben. Nach der Annexion der Halbinsel Krim durch Russland gelangten die Delfine wieder in russischen Besitz. Nun wird das Projekt „Delfin-Armee“ weiter ausgebaut und gilt als Geheimwaffe der russischen Marine.
Zu Hochzeiten des Kalten Krieges soll sowohl auf sowjetischer als auch auf US-amerikanischer Seite die Delfin-Armee rund 100 Tiere gezählt haben. Neben Russland und den USA sollen heute zudem Israel und Nordkorea trainierte Delfine in den Diensten des Militärs haben.
Im April 2019 sorgt ein Belugawal vor der Küste Norwegens für Aufsehen. Das Tier nähert sich immer wieder Fischern – dabei wirkt es so, als sei es an Menschen gewöhnt. Eine Untersuchung ergibt, dass der Wal ein Geschirr mit Kamera trägt. Darauf geschrieben steht in englischer Sprache: „Ausrüstung St. Petersburg“. Nun wird spekuliert, dass der Belugawal der russischen Marine zu Spionagezwecke gedient haben könnte. Russland weist den Vorwurf dagegen zurück.
Tiere werden schon seit langer Zeit in Kriegen eingesetzt. Ob Hannibals Elefanten in der Schlacht gegen die Römer, Pferde, die Soldaten und militärisches Gerät transportieren oder sogar trainierte Ratten, die Minen finden.
Doch nicht nur an Land, sondern auch im Wasser werden Tiere von Armeen eingesetzt. So werden beispielsweise Delfine, Seelöwen oder Wale auch heute noch zur Spionage abgerichtet.
So können dressierte Seelöwen Terroristen, Spione oder feindliche Marinetaucher unter Wasser aufspüren – und sogar Alarm schlagen. Hier im Bild: Seelöwe „Jack“ mit dem ehemaligen Fregattenkapitän Arne Krüger von der deutschen Marine.
Auch das US-Militär setzt seit Jahrzehnten Delfine ein – schon im Vietnam- und im Irakkrieg waren trainierte Tiere im Einsatz. Die schnellen und geschickten Meeressäuger orientieren sich unter Wasser mit hochfrequentierten Klicklauten, mit denen sie sich ein genaues Bild ihrer Umgebung machen können. Das gleiche gilt auch für Wale. Seit der Zeit des Kalten Krieges helfen sie dem US-Militär, U-Boote auszuspionieren. Dazu bringen die Soldaten den Säugetieren eine Kamera am Körper an.
Doch Delfine werden nicht nur zum Suchen eingesetzt, sondern auch zum Angriff. So können sie Minen gegen feindliche Schiffe absetzen. Das US-Militär hat den Tieren außerdem beigebracht, wie sie Tauchern das Mundstück entreißen und sie mit Messern, die den Tieren vorher an die Flossen gebunden werden, angreifen können.
Auch die russische Marine soll aktuell trainierte Delfine im Krieg gegen die Ukraine einsetzen. Satellitenaufnahmen zeigen zwei schwimmende Delfin-Becken im Hafen von Sewastopol – dem Flottenstützpunkt der russischen Marine auf der Krim. Experten vermuten, dass die Tiere unter anderem zur Abwehr von feindlichen Marine-Tauchern abgerichtet sind.
Die Delfin-Armee der Russen wurde bereits zu Sowjetzeiten aufgebaut. Mit dem Zerfall der Sowjetunion wurde sie zunächst der Ukraine übergeben. Nach der Annexion der Halbinsel Krim durch Russland gelangten die Delfine wieder in russischen Besitz. Nun wird das Projekt „Delfin-Armee“ weiter ausgebaut und gilt als Geheimwaffe der russischen Marine.
Zu Hochzeiten des Kalten Krieges soll sowohl auf sowjetischer als auch auf US-amerikanischer Seite die Delfin-Armee rund 100 Tiere gezählt haben. Neben Russland und den USA sollen heute zudem Israel und Nordkorea trainierte Delfine in den Diensten des Militärs haben.
Im April 2019 sorgt ein Belugawal vor der Küste Norwegens für Aufsehen. Das Tier nähert sich immer wieder Fischern – dabei wirkt es so, als sei es an Menschen gewöhnt. Eine Untersuchung ergibt, dass der Wal ein Geschirr mit Kamera trägt. Darauf geschrieben steht in englischer Sprache: „Ausrüstung St. Petersburg“. Nun wird spekuliert, dass der Belugawal der russischen Marine zu Spionagezwecke gedient haben könnte. Russland weist den Vorwurf dagegen zurück.
Foto: US Navy