Vorwurf des Geheimnisverrats US-Ehepaar soll geheime Pläne für Atom-U-Boote verkauft haben – allerdings an das FBI

Ein atombetriebenes U-Boot der US Navy
Das Paar habe über Monate Speicherkarten mit Geheimplänen an den verdeckten Ermittler übergeben 
© US Navy / AFP
Ein US-Atomingenieur und seine Ehefrau sollen geheime Pläne für nuklearbetriebene U-Boote an einen ausländischen Regierungsvertreter verkauft haben – das glaubten sie zumindest. Denn ihr Kontakt war in Wahrheit ein FBI-Agent.

Ein US-amerikanisches Ehepaar ist wegen des Verdachts der Atomspionage festgenommen worden. Wie das Justizministerium in Washington am Sonntag mitteilte, verkauften die beiden über fast ein Jahr hinweg geheime Pläne für atomangetriebene US-Kriegsschiffe an einen Mitarbeiter der Bundespolizei FBI, den sie für den Vertreter einer ausländischen Regierung hielten.

Der Ehemann habe als Atomingenieur für die US-Navy gearbeitet, erklärte das Ministerium. Durch seine Arbeit habe er Zugang zu geheimen Daten über U-Boote mit Atomantrieb gehabt, die er gemeinsam mit seiner Frau gegen insgesamt rund 100.000 Dollar (86.000 Euro) in Krypto-Währung verkauft habe. 

FBI-Agent gab sich als ausländische Kontaktperson aus

Im April 2020 habe der Ehemann zunächst ein Päckchen mit geheimen Daten an eine ausländische Regierung geschickt um den Kontakt herzustellen, hieß es weiter. Dieses Päckchen sei abgefangen worden, woraufhin sich ein FBI-Agent dem Paar gegenüber als Vertreter der ausländischen Regierung ausgegeben habe. 

Anschließend habe das Paar über Monate hinweg zahlreiche Speicherkarten an den verdeckt arbeitenden FBI-Agenten übergeben – unter anderem in einem Erdnussbutter-Sandwich oder einer Kaugummipackung versteckt, die an zuvor verabredeten Orten zurückgelassen wurden.

Für Dienstag wurde ein Gerichtstermin gegen das im Bundesstaat West Virginia lebende Ehepaar festgesetzt.

AFP
yks

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